Stele bietet Einblicke in prähistorische Bestattungsrituale
Im Jahr 2018 wurde in Cañaveral de León (Huelva) die erste prähistorische Stele entdeckt. Bereits damals hatte die wissenschaftliche Untersuchung dieses Stücks die Bedeutung des Fundortes an der Straße Las Capellanías bestätigt. Die zweite Stele, die daraufhin freigelegt wurde, zeigt grafische Motive, in deren Mittelpunkt eine Figur steht, die durch eine Reihe persönlicher Elemente (Schwert, Pfeil und Bogen, Speer) gekennzeichnet ist. Auch die dritte, jüngst entdeckte Stele bietet den Archäologen neuartige Einblicke in die Bestattungsrituale jener Zeit. So folgert das Archäologenteam aus dem Fund, dass die sozialen Rollen, die durch solche Bildnisse dargestellt werden, flexibler als gedacht und nicht auf ein bestimmtes Geschlecht beschränkt waren. Alle drei Entdeckungen sind bemerkenswert, da die Nutzungskontexte prähistorischer Stelen in Iberien trotz über 120 Jahren Forschung weitgehend unbekannt sind. Zudem weisen sie darauf hin, dass dekorierte Stelen in prähistorischer Zeit hauptsächlich als Grabmäler in Begräbnisstätten verwendet wurden.
Las Capellanías liegt in Cañaveral de León in der Autonomen Region Andalusien und an einem bedeutenden natürlichen Pfad, der zu zwei Hauptflussbecken führt. Die Ausgrabung war Teil eines Feldforschungsprojekts, das gemeinsam von Dr. Marta Diaz-Guardamino am Fachbereich Archäologie der Durham University geleitet wurde, im Rahmen des umfassenderen Projekts „Maritime Encounters“ in Zusammenarbeit mit Kollegen von den Universitäten Huelva und Sevilla. Das Team bestand aus Studierenden der Durham University und Bachelor- und Masterstudierenden der Universität Sevilla.
Nach einer Meldung der Durham University