„Ich freue mich, dass die SchUM-Stätten heute diese wichtige Auszeichnung erhalten“, erklärt die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer. „Sie zeugen von der langen und eindrucksvollen Geschichte der jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz und ihrem prägenden Einfluss auf die Entwicklung des Judentums in Europa“, so Böhmer weiter. „Die SchUM-Stätten zeigen, dass jüdisches Leben seit Jahrhunderten unsere Kultur und unser Miteinander geprägt und bereichert hat. Zugleich erinnern sie uns an die Verfolgung von Jüdinnen und Juden in Deutschland. Deshalb ist der Welterbe-Titel Ehre und Verpflichtung, die hellen und die dunklen Seiten unserer Geschichte zu vermitteln.“
Als Verbund der SchUM-Städte bildeten Speyer, Worms und Mainz im Mittelalter das Zentrum des Judentums in Mitteleuropa. Die Bezeichnung setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der drei hebräischen Städtenamen zusammen: Schpira, Warmaisa und Magenza. Sie gelten als Wiege des aschkenasischen Judentums. Die Bauwerke und Friedhöfe der drei Gemeinden, deren Geschichte bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht, zählen zu den ältesten erhaltenen Zeugnissen jüdischen Lebens in Deutschland und Europa.
Weitere Informationen
Porträt der SchUM-Stätten
Fotos der SchUM-Stätten
Informationen zum Welterbe
Nach einer Pressemeldung der Deutschen UNESCO-Kommission.
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Exklusiv in der AiD 2/19