Das könnte Sie auch interessieren!Neue archäologische Schätze aus Thonis-Herakleion
Unterwasserarchäologen entdecken eine Galeere in der versunkenen Stadt Thonis-Herakleion. Sie sank wohl, als große Gesteinsbrocken des berühmten Amun Tempels, der durch ein Erdbeben im 2. Jh. v. Chr. komplett zerstört wurde, auf sie stürzten. Die Galeere muss an einem Steg vertäut gewesen sein, der entlang der Südfassade des Tempels führte, als das Desaster passierte.
Die Expedition entdeckte im Inneren des Tempels bronzene und keramische Artefakte aus Griechenland sowie Überreste von Gebäuden mit hölzernen Stützpfeilern aus dem 5. Jh. v. Chr. Zudem entdeckte das Team auch den Bereich, in dem Opfergaben, Votivgaben und kostbare Gegenstände im Tempel des Amun aufbewahrt wurden. Zu diesen Funden gehören goldenen Schmuckstücken in Form von Löwenköpfen, Augen von Horus, Anhänger und Marmorbehälter, die zur Aufbewahrung von Parfüms und Kosmetika dienten. Darüber hinaus fanden sie eine Sammlung von silbernen Ritualschalen, die für religiöse und Bestattungszeremonien verwendet wurden, sowie eine Votivhand aus Kalkstein und ein Entenkrug aus Bronze.
Die neusten Entdeckungen zeigen den Reichtum der einstigen Heiligtümer von Thonis-Herakleion. Heute liegen diese ungefähr 7 km vor der Mittelmeerküste Ägyptens auf dem Meeresboden. Thonis-Herakleion war jahrhundertelang, vor der Gründung Alexandrias im Jahre 331 v. Chr., der größte Hafen Ägyptens. Mehrere Erdbeben, gefolgt von Flutwellen, die wiederum Bodenverflüssigung auslösten, ließen ein 110 km² großes Gebiet des Nildeltas im Meer versinken. So versank nicht nur Thonis-Herakleion, sondern auch die Orte Kanopus und Menouthis gingen unter. Thonis-Herakleion ist aus antiken Quellen bekannt, allerdings wurde der genaue Standort der Stadt erst im Jahr 2000 wiederentdeckt.
Nach einer Meldung des ägyptischen Ministeriums für Tourismus und Altertümer
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