Bei den aktuellen Grabungen kamen verkohlte Hölzer und gerötete Kalksteinblöcke zutage, die einen gewaltigen Brand an dieser Stelle bezeugen. Geschichtete Kalksteine deuten auf ein Tor zum Inneren der Siedlung hin. Das bisher geborgene Fundmaterial in Form von Keramikscherben, Bronzeschmuck und Tierknochen lässt sich in das 6. Jahrhundert v. Chr. und damit in die Blütephase der Heuneburg datieren.
Prof. Dr. Dirk Krausse, der die Ausgrabungen im Umland der Heuneburg leitet, erläuterte: „Althayingen spricht mit seiner Größe, seinem umfangreichen Verteidigungssystem und seinem vermuteten Tor für eine einflussreiche Höhenbefestigung, die den Lauf der Großen Lauter kontrollierte.“ Dabei stelle sich die Frage, ob die Siedlung Althayingen noch zum Einflussbereich der Heuneburg gehörte oder ob an dieser Stelle bereits ein anderes Territorium begann. „Vieles deutet derzeit auf eine Kette von vier zusammenhängenden Befestigungen hin: Heuneburg, Alte Burg, Große Heuneburg und Althayingen. Die Heuneburg war wahrscheinlich das städtische Zentrum, die anderen Anlagen zugehörige Burgen oder auch Kultstätten“, so Krausse.
Die Ausgrabungen in Althayingen gehören zu einem Langfristprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft und wurden in Kooperation mit der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. unter Beteiligung von Ehrenamtlichen durchgeführt.
Die Grabungen werden voraussichtlich im nächsten Jahr fortgeführt.
Meldung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart