Versunkener Tempel der Nabatäer in Pozzuoli entdeckt

Die Identifizierung gelang mit der Entdeckung zweier Marmoraltäre der Nabatäer, die vor kurzem auf dem Meeresgrund von Pozzuoli, im Herzen des antiken Handelshafens des römischen Puteoli, gefunden und dokumentiert wurden.

Altarteil eines versunkenen Tempels der Nabatäer in situ
Foto: Ministero della cultura

Die beiden Marmoraltäre aus römischer Zeit, die auf die erste Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. zu datieren sind, befinden sich im Inneren des großen Tempels der Nabatäer, der heute aufgrund von seismischen Aktivitäten unter Wasser steht.

Die Nabatäer, ein Volk, das sich dem Handel zwischen dem Orient, dem Indischen Ozean und Rom widmete, waren in den Wüstengebieten der arabischen Halbinsel angesiedelt. Sie hatten aber seit der frühen Kaiserzeit ihren eigenen Stützpunkt im Hafen von Puteolian, dem größten Handelshafen im römischen Mittelmeer. Aus dieser Handelsenklave, der einzigen außerhalb des Mutterlandes, sind Sockel und Platten mit lateinischen Widmungen an den Schutzgott Dusares bekannt. Diese entdeckte man zwischen dem 18. Jahrhundert und den 1880er Jahren mehrmals auf dem Meeresgrund von Pozzuoli. Später gelangten sie in die Sammlungen der Museen von Neapel und des Castello Aragonese in Baia.

Die ungefähre Lage des Heiligtums wurde mit Hilfe präziser topografischer Instrumente bestimmt. Sie ermöglichten es, den Tempel in den größeren topografischen Rahmen des Vicus Lartidianus einzuordnen.

Die Untersuchungen erlaubten nicht nur die korrekte Positionierung des Tempels, sondern auch die Erkennung von Räumen, Lagerhäusern, Gebäuden der kaiserlichen Verwaltung und Straßenachsen des alten Hafens.

Die endgültige Lokalisierung der Altäre ermöglicht es nun, die Gliederung dieses komplexen Bereichs des puteolianischen Hafens besser zu verstehen. Hier standen Sakralbauten der ausländischen Gemeinschaften in enger Nachbarschaft mit den langen Reihen der Lagerhäuser. In diesen lagerten die zahlreichen Waren, die den Hafen durchquerten, um nach Kampanien sortiert oder direkt nach Rom weitergeleitet zu werden.

Nach einer Meldung des Ministerio della cultura

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