Erst vor wenigen Jahren haben Archäologen aus Viminatium 2 km von der neuen Entdeckung entfernt ähnliche Schiffswracks entdeckt. Es ist offensichtlich, dass es sich hier um einen ehemaligen Donauarm handelt, der in verschiedenen Epochen der Geschichte intensiv genutzt wurde.
Manchmal auch als „Pompeji Serbiens“ bezeichnet, war die Stadt in der Antike zwischen dem 1. und 6. Jahrhundert eine bedeutende Grenzstadt der römischen Provinz Moesia.
Viminatium gehörte zu den größeren römischen Städten auf der Balkanhalbinsel und war das Hauptlager der römischen Legio VII Claudia. Die archäologische Fundstätte liegt ähnlich wie Carnuntum in Österreich im freien Gelände und ist nicht durch eine moderne Stadt überbaut, was großflächige Untersuchungen ermöglicht.
Schiffreste dank feuchtem Mikroklima gut erhalten
Die Archäologen entfernten die Sand- und Schlammschichten, die das Schiff begraben hatten. Die Holzplanken und -balken waren noch feucht, ebenso wie der Sand über dem Schiff. Deshalb war das Schiff trotz der vergangenen Jahrhunderte so gut erhalten geblieben. Künftige Forschungen werden Antworten auf die Frage geben, wie und warum die Schiffe hier gelandet sind.
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Die Römer an der Donau
Wir blicken mit der Hilfe von einem internationalen Autorenteam in die heutigen osteuropäischen Länder Serbien, Kroatien, Rumänien und Bulgarien, um uns weitgehend unbekannte neue Forschungen kennenzulernen. Die Römer haben imposante Spuren hinterlassen, die aber weitaus weniger bekannt sind als die Limes-Anlagen in Deutschland und Österreich.
Das Schiff war mit einer Länge von 13 m erhalten. Seine Breite betrug 3,5 m. Das Heck mit dem mittleren Teil des Schiffes war erhalten, während der Bug durch die Arbeit des Baggers beschädigt wurde. Daher kann man davon ausgehen, dass das Schiff über 20 m lang war. Es hatte einen flachen Boden und niedrige Seiten, die nur teilweise erhalten sind.
Nach Ansicht der Archäologen handelt es sich höchstwahrscheinlich um die Überreste eines Lastkahns, den man zum Transport von Gütern über die Donau verwendet hat.
Ohne detaillierte Analysen und die Einbeziehung von Institutionen und Wissenschaftlern aus anderen Bereichen lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, aus welchem genauen Zeitraum das neu entdeckte Schiff stammt. Ähnliche Kähne nutzte man über einen langen Zeitraum hinweg.
Die Überreste des Schiffes werden derzeit vor dem Verfall geschützt. Außerdem laufen die Vorbereitungen für seine Verlagerung, Konservierung und Präsentation im künftigen Museum für antike Schiffe, das als Teil des Archäologischen Parks von Viminatium gebaut wird.