Frühere Ausgrabungen auf der Suche nach dem Kastell waren erfolglos, aber dank neuer Technologien konnte das archäologische Untersuchungsteam der HES die Überreste finden. Das Kastell wurde 1707 von dem Antiquar Robert Sibbald erwähnt, der schrieb, er habe in der Gegend um Carleith Farm ein Fortlet gesehen. In den 1970er und 1980er Jahren suchten Ausgrabungsteams danach, aber die genaue Lage blieb unbekannt.
Das Vermessungsteam hat nun die Gradiometrie, eine geophysikalische Vermessungstechnik, eingesetzt, um den Boden zu untersuchen, ohne dass Ausgrabungen erforderlich sind. Die Gradiometrie misst kleine Veränderungen des Erdmagnetfeldes, um archäologische Merkmale aufzuspüren, die von der Bodenoberfläche aus nicht sichtbar sind. Mit dieser Technik konnte der Steinsockel des Kastells identifiziert werden, der unter der Erde verborgen bleibt. Auf diesen Sockel wurde eine Grasnarbe gelegt, um einen etwa 2 m hohen Wall zu errichten.
Kastell war Unterkunft für bis zu 12 römische Soldaten
Dieses neu entdeckte Kastell wäre Teil mehrerer Kastelle entlang des Antoninuswalls gewesen. 10 bis 12 römischen Soldaten bewohnten die Anlage. Sie waren in einem größeren Kastell in der Nähe, wahrscheinlich in Duntocher, stationiert und bemannten das Kastell jeweils eine Woche lang. Das Kastell bestand aus zwei kleinen Holzgebäuden, in denen die Soldaten untergebracht waren, und wurde in der Zeit zwischen 142 n. Chr. – 162 n. Chr. genutzt, in denen die Antoninische Mauer als nördlichste Grenze des Römischen Reiches verteidigt wurde.
Während zur Zeit seines Baues bis zu 41 Kastelle den Wall gesäumt haben könnten, wurden bisher nur neun gefunden. Diese Entdeckung ist das zehnte bekannte Kastell. Sie zeigt, dass es auch nach Jahrhunderten der Erforschung noch mehr über dieses wichtige römische Monument und seine Funktionen zu entdecken gibt.
Meldung des Historic Environment Scotland
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