Das umfangreiche Projekt zur Sicherung der Wikingerschiffe ist seit vielen Jahren geplant. Jetzt werden die drei am besten erhaltenen Wikingerschiffe der Welt in riesigen Stahlplattformen geschützt. Währenddessen das neue Museum der Wikingerzeit gebaut wird.
Bevor die Bauarbeiten für das neue Museum der Wikingerzeit auf Bygdøy beginnen konnten, mussten die Objekte im Wikingerschiffsmuseum sicher gelagert werden. Alle transportablen Objekte wurden sorgfältig verpackt und zum Lager des Museums in Økern transportiert. Die drei prächtigen Schlitten aus dem Oseberg-Grab sind zu zerbrechlich, um sie zu bewegen. Deshalb werden sie in einem eigens dafür errichteten Raum im Wikingerschiffsmuseum aufbewahrt. Auch die Wikingerschiffe können nicht aus dem Gebäude gefahren werden, daher werden sie auch vor Ort gesichert.
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„Die Schiffe sind sehr gebrechlich und wurden in ihrem jetzigen Zustand nie bewegt. Weder in Norwegen noch auf der Welt gibt es einschlägige, verlässliche Erfahrungen. Daher ist dieses Sicherheitsprojekt absolut einzigartig“, sagt David Hauer. Er ist verantwortlicher Restaurator für das SGO-Projekt (Sicherung von Objekten), das die Sicherung, den Umzug und ein langfristiges Konservierungskonzept für die Schlitten und Wikingerschiffe des Kulturhistorischen Museums umfasst.
Aber wie sichert man Wikingerschiffe unter solch anspruchsvollen Bedingungen? Das Team des SGO-Projekts hat die Lösungen in Zusammenarbeit mit Imenco Smart Solutions gefunden, einem Unternehmen, das normalerweise Ausrüstung für die Offshore-Industrie in der Nordsee herstellt.
Stahlplatten von 50 Tonnen sichern die Wikingerschiffe
Um Vibrationen und andere Einflüsse aus dem Bauprozess zu reduzieren, werden die Schiffe in riesigen, maßgefertigten Stahlplattformen mit einem Gewicht von jeweils bis zu 50 Tonnen geschützt. Die Rigs, die später als bewegliche Rigs dienen werden, ruhen nun auf vier starken Stahlträgern, die im Untergeschoss des ehemaligen Wikingerschiffsmuseums verankert sind.
– In diesen Balken wird die Energie des Bauvorhabens eingefangen und durch Schwingungsisolatoren reduziert. So seien die Wikingerschiffe minimalen Vibrationen und Erschütterungen ausgesetzt, erklärt Hauer.
Während der Bauarbeiten werden die im Wikingerschiffsmuseum zurückgelassenen Wikingerschiffe und -schlitten genau überwacht. Jeder, der auf der Baustelle arbeitet, hat einen Alarm, der losgeht, wenn die Vibrationen den zulässigen Wert überschreiten.
Vollständiger Kollaps befürchtet
Das Wikingerschiffsmuseum wurde bei seiner Eröffnung im Jahr 1926 für 40.000 Besucher gebaut. Aber vor seiner Schließung hatte das Museum über eine halbe Million Besucher pro Jahr. Im Laufe der Zeit haben Erschütterungen durch die Öffentlichkeit, Temperaturschwankungen und mangelhafte Stützsysteme die Schiffe beschädigt. Die Experten befürchteten, dass sie zusammenbrechen könnten.
„Ein neues Museumsgebäude ist entscheidend, um den Verfall der Wikingerschiffe und anderer fragiler Objekte aus der Sammlung zu verlangsamen, damit auch zukünftige Generationen dieses kulturelle Erbe erleben können. Der Bau eines neuen Gebäudes stelle ein Risiko für die Wikingerschiffe dar, aber es wäre schlimmer, wenn wir gar nichts tun würden,“ so Hauer abschließend.
Nun werden die drei Wikingerschiffe während des Baus des neuen Museums in den Stahlplattformen geschützt, bevor sie auf Schienen in den Neubau gefahren werden. Die Eröffnung ist für 2026 geplant.
Nach einer Meldung des Museums der Wikingerzeit