125 Jahre archäologische Ausgrabungen in Haltern

1899 begann die Altertumskommission für Westfalen mit den Ausgrabungen an den römischen Anlagen von Haltern. Nach 125 Jahren kehrt die Kommission des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) an den Ort ihrer früheren Aktivitäten zurück, um im Rahmen ihrer Jahrestagung am Freitag (19.4.) im LWL-Römermuseum die langjährige Forschungsgeschichte zu würdigen und neue Erkenntnisse zu diskutieren.

Die Ausgrabungen der Altertumskommission für Westfalen in den römischen Anlagen "Am Wiegel" in Haltern am Se
Die Ausgrabungen der Altertumskommission für Westfalen in den römischen Anlagen „Am Wiegel“ in Haltern am See im Jahr 1899 mit Dr. Carl Schuchhardt (v.l.), Prof. Dr. Alexander Conze, Prof. Dr. Siegfried Loeschke, Emil Ritterling, Dr. Alexander Conrads, Prof. Dr. Georg Loeschke.Foto: LWL/Archiv

Das Vortragsprogramm am Nachmittag ist öffentlich. Unter anderem stellt Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock die Forschungsgeschichte zu den archäologischen Untersuchungen in Haltern vor. Römerexpertin Dr. Bettina Tremmel von der LWL-Archäologie für Westfalen präsentiert neue Forschungsansätze zum Annaberg, ergänzt durch Sichtfeldanalysen zur Ermittlung des vom Annaberg aus kontrollierbaren Gebiets von Ulrike Steinkrüger, Wissenschaftlerin bei der Altertumskommission. Neue Erkenntnisse zum Verlauf der antiken Lippe trägt Stefan Ullrich von der Ruhr-Universität Bochum vor. Abschließend bietet die Kommission eine Führung über das Gelände des Römerparks Aliso an.

Weitere Informationen zum Programm unter http://www.altertumskommission.lwl.org/de/veranstaltungen/jahreshauptversammlung-2024/ Die Vorträge beginnen am Freitag um 14 Uhr im Vortragssaal des LWL-Römermuseums in Haltern am See (Weseler Str. 100). Interessierte sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist kostenlos.

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Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben in Haltern (Kreis Recklinghausen) Fundamentreste von zwei kleinen römischen Tempeln und einer Opfergrube auf dem Gelände des ehemaligen Römerlagers gefunden. „Die beiden rechteckigen Tempel bestanden zwar nur aus Lehmfachwerk“, so LWL-Römerexpertin Dr. Bettina Tremmel. „Sie hatten aber die typischen großen, aus Stein errichteten Podiumstempel zum Vorbild, die zur Zeit des Kaisers Augustus in zahlreichen römischen Städten zu finden waren.“

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Hintergrund
Bei den Ausgrabungen vor 125 Jahren fanden erste Untersuchungen am Annaberg statt, wo ein römisches Lager vermutet wurde. Im gleichen Jahr wurden bei Ausgrabungen am Wiegel römische Funde aus der Zeit des Augustus entdeckt. Weitere Ausgrabungen folgten, an denen viele bedeutende Wissenschaftler mitwirkten. In Haltern, das in diesem Zusammenhang später auch als „Archäologenschule“ bezeichnet wurde, entwickelten die Ausgräber neue Methoden und Techniken, die bis heute Bestand haben. Haltern ist daher schon lange als wichtiger römischer Fundort nicht nur in der Fachwelt bekannt.

Meldung des LWL

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