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Archäologinnen und Archäologen stehen vor einer schwierigen Aufgabe: Wie lassen sich Informationen über Gebäude oder Anlagen gewinnen, von denen – wenn überhaupt – nur noch Ruinen stehen? Besonders tückisch gestalteten sich die Wassermühlen im südfranzösischen Barbegal aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. – ein einmaliger Komplex von 16 Wassermühlen, jeweils acht auf der östlichen, acht auf der westlichen Seite, die wie in einem Wasserfall von oben nach unten genutzt wurden. Bisher war nur bekannt, was sich aus den spärlich erhaltenen Ruinen herauslesen lässt: Die Wassermühlen wurden von einem Aquädukt aus den Hügeln der Umgebung gespeist. Eine Münze von Trajan, in einem Becken oberhalb der Mühlen gefunden, sowie die Baueigenschaften lassen vermuten, dass die Mühle etwa 100 Jahre lang genutzt wurde. Doch die Art der Mühlräder und ihre Nutzungsweise blieben bislang ein Rätsel. Forschende rekonstruieren nun die Entwicklungsgeschichte der Wassermühlen von Barbegal über Kalkablagerungen.