Das aus Lehmziegeln errichtete Observatorium war für die Beobachtung der Bewegungen von Sonne und Sternen von entscheidender Bedeutung. Diese verblüffende Entdeckung zeigt, dass die alten Ägypter ein tiefes Verständnis für die Astronomie hatten und diese beherrschten. Die Astronomie spielte auch eine wichtige Rolle bei der Festlegung der Daten religiöser Feste und der Stunden der Nacht.
Das Observatorium mit einer Gesamtfläche von 850 Quadratmetern besteht aus einem Eingang, der nach Osten ausgerichtet ist, wo die Sonne aufgeht, mit einer zentralen Säulenhalle, die in Form des Buchstabens „L“ offen ist und vor der sich eine riesige, hohe Mauer aus Lehmziegeln befindet, die nach innen geneigt ist, ähnlich den ägyptischen Bauten, die für ihre Tempeleingänge bekannt sind.
Die Archäologen fanden auch fünf Räume aus Lehmziegeln, die wahrscheinlich zur Aufbewahrung von Werkzeugen dienten, vier kleine Räume aus Lehmziegeln und einen kleinen Raum aus Stein, der den Beobachtungsturm darstellt.
Zu den wichtigsten Entdeckungen gehört eine seltene schräge Steinsonnenuhr, die als Schattenuhr bezeichnet wird. Diese Sonnenuhr besteht aus einer 4,80 Meter langen Reihe von geraden Kalksteinplatten. Darauf befanden sich fünf flache Kalksteinblöcke, zwei horizontal und drei vertikal. Auf diesen Platten befanden sich wahrscheinlich schräge Linien, die dazu dienten, den Schatten und den Winkel der Sonne zu messen, was die Verfolgung der Sonnenbewegungen im Laufe des Tages erleichterte.
Die Archäologen entdeckten auch einen Stein, der auf dem Boden einer kreisförmigen Kammer im Inneren des Observatoriums befestigt war, sowie zwei weitere runde Steine, die zur Messung der Sonnenneigung dienten.
Bei den Arbeiten wurden auch zahlreiche Artefakte freigelegt, darunter eine Statue aus der 26. Dynastie, ein Merkhet-Messgerät sowie verschiedene religiöse Gegenstände und Keramik aus dem täglichen Leben und von Ritualen.
Meldung des Ägyptischen Ministeriums für Tourismus und Altertümer