Nut ist die Göttin des Himmels, die oft als sternenübersäte Frau dargestellt wird, die sich über ihren Bruder, den Erdgott Geb, beugt. Sie schützt die Erde vor der Überflutung durch die eindringenden Wasser der Leere und spielt eine Schlüsselrolle im Sonnenzyklus, indem sie die Sonne verschlingt, wenn sie in der Abenddämmerung untergeht, und sie erneut gebiert, wenn sie in der Morgendämmerung wieder aufgeht.
Dr. Graur stützte sich auf eine umfangreiche Sammlung antiker Quellen, darunter die Pyramidentexte, die Sargtexte und das Buch der Nut, und verglich sie mit hochentwickelten Simulationen des ägyptischen Nachthimmels. Er fand zwingende Beweise dafür, dass die Milchstraße die göttliche Präsenz von Nut hervorhob.
Darüber hinaus verknüpfte Dr. Graur den ägyptischen Glauben mit dem anderer Kulturen und zeigte Ähnlichkeiten in der Interpretation der Milchstraße durch verschiedene Gesellschaften auf.
Dr. Graur meint: „Meine Studie zeigt, dass die Rolle von Nut beim Übergang der Verstorbenen ins Jenseits und ihre Verbindung zum jährlichen Vogelzug mit dem Verständnis der Milchstraße in anderen Kulturen übereinstimmen. Zum Beispiel als Geisterstraße bei verschiedenen Völkern in Nord- und Mittelamerika oder als Pfad der Vögel in Finnland und im Baltikum. Meine Forschung zeigt, wie die Kombination von Disziplinen neue Einblicke in alte Glaubensvorstellungen bieten kann, und sie unterstreicht, wie die Astronomie die Menschheit über Kulturen, Geografie und Zeit hinweg verbindet. Diese Arbeit ist ein spannender Beginn eines größeren Projekts zur Katalogisierung und Untersuchung der multikulturellen Mythologie der Milchstraße.“
Meldung der University of Portsmouth
Originalpublikation:
Or Gruar THE ANCIENT EGYPTIAN PERSONIFICATION OF THE MILKY WAY AS THE SKY-GODDESS NUT: AN ASTRONOMICAL AND CROSS-CULTURAL ANALYSIS Journal of Astronomical History and Heritage , Volume 27, Issue 1: 28 – 45 (2024) | Research Article