Der Hort besteht aus zwei massiven bronzenen Spiralarmringen, die ineinander verdreht niedergelegt wurden. Außerdem kamen Fragmente von Schleifenarmringen und Spiralröllchen zutage. Eine Besonderheit stellen die sieben Scheibenperlen aus blauem bis grünlichem Glas dar. Ihre Analyse im Archäometrielabor des TLDA ergab Bezüge nach Norditalien, dort wurden zwischen 1200 und 950/900 v. Chr. vergleichbare Gläser produziert. Glasperlen treten in spätbronzezeitlichen Fundkomplexen der Region vergleichsweise selten auf. Das Gesamtkonvolut ist als Schmuckhort zu bezeichnen und datiert in Ha B.
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Bemerkenswert ist zudem ein Ost-West-verlaufender Grabenbefund, der auf einer Länge von 32 m dokumentiert wurde. Die durchschnittliche Breite betrug 2,5 m, die Endteufe des Grabens 1,85 m unter Geländeoberkante. Da sich in der Grabenverfüllung kaum Straten zeigten, ist von einem zügigen Sedimentationsprozess auszugehen. Interessant ist ein vergleichbarer Grabenbefund, der 2008 im Vorfeld der Errichtung der ICE-Strecke Erfurt‒Leipzig in etwa 450 m Entfernung dokumentiert wurde. Dessen Verlauf und Orientierung sprechen für einen Bezug zu dem neu dokumentierten Graben.
Darüber hinaus fand sich südlich des Grabens eine Grube. Sie enthielt eine größere Ansammlung von Rinderknochen. Eine massive Packung aus gebranntem Lehm und hitzebeeinflussten Natursteinen enthielt zahlreiche Fragmente verschiedener, großer Gefäßeinheiten. Die Auswertung der Fundstelle dauert derzeit an.
Mit freundlicher Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Thüringen/ Daniel Scherf, Oliver Mecking