LZH entwickelt kompaktes LIBS-System für 100 Meter Tiefe
Wissenschaftler des Laser Zentrums Hannover e.V. (LZH) werden dafür ein kompaktes System entwickeln, das auf der Laser Induced Breakdown Spectroscopy (LIBS) basiert. LIBS ist ein berührungslos arbeitendes und nahezu zerstörungsfreies Verfahren zur Analyse von chemischen Elementen. Dabei wird ein laserinduziertes Plasma erzeugt, mit dem sowohl Feststoffe, Flüssigkeiten als auch Gase untersucht werden können. Das LZH kann hier auf die Erfahrungen aus dem EU-Projekt ROBUST zurückgreifen, indem ein LIBS-System entwickelt und erfolgreich getestet wurde, mit dem sich Proben in der Tiefsee bis zu 6000 m untersuchen lassen.
Das LIBS-System für das Projekt NERITES soll messen können, ob und in welcher Konzentration Metalle wie Eisen, Aluminium oder Zink vorhanden sind. Die Messung soll in einer Wassertiefe bis zu 100 Metern und auf einer Entfernung von ca. 20 cm stattfinden. Dazu werden die Wissenschaftler einen grünen 532 nm Doppelpulslaser sowie einen Linienscanner verwenden.
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Archäologie am Meeresgrund: Kulturerbe in Nord- und Ostsee
Da, wo sich heute das Meer erstreckt, durchstreiften einst Wildbeuter ihre Jagdgründe. Tausende Wracks zeugen von Jahrhunderten regen Handels. Während der beiden Weltkriege fanden unzählige Schiffe und Flugzeuge ihre letzte Ruhestätte in Nord- und Ostsee. Doch was wissen wir über dieses einzigartige »unsichtbare« Kulturerbe? Wie können wir Fundstellen am Meeresgrund schützen? Welche Zielkonflikte entstehen durch Maßnahmen offshore und wie kann das Unterwasser-Kulturerbe angemessen gewürdigt werden?
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Ziel von NERITES: Eine Plattform, die mehrere Messtechnologien vereint
Die Partner ergänzen das System mit weiteren Messtechnologien: ein Quantenkaskadenlaser-Sensor wird Kohlenwasserstoffe und Karbonate kartierten, Bildmesssysteme sollen Aufschluss über Texturen oder Farben geben. Gemeinsam sollen sie einen umfassenden Überblick über den Zustand der Unterwasser-Artefakte ermöglichen. Ein Ziel ist es, die Messsysteme auf eine transportable Plattform zu integrieren. Diese wird von einer Energie- und Daten-Dockingstation mit Strom versorgt, und kann so autonom arbeiten und kommunizieren.
Schutz von Unterwasser-Kulturgütern
Küsten- und Meeresregionen bergen eine reiche, aber verborgene kulturelle Vielfalt, die ein wichtiges Wissensgut für die menschliche Zivilisation darstellt. Dieses Erbe ist durch anthropogene und natürliche Einflüsse gefährdet. Obwohl einige Länder rechtliche Schutzmaßnahmen eingeführt haben, bleibt die Überwachung und Erhaltung archäologischer Unterwasserfunde eine Herausforderung. Die Verbesserung der Überwachungstechnologien und innovative Ansätze zur Bewertung von Zuständen und Einflüssen sind entscheidend für eine nachhaltige Bewahrung.
Das Vorhaben „Systematic autonomous remote surveying of underwater cultural heritage monuments and artefacts using non-destructive, cost-effective and transportable platform” (NERITES) wird von der EU unter der Ausschreibung HORIZON-CL2-2023-HERITAGE-01 des Förderprogrammes Horizont Europa gefördert. Es gibt eine Projektwebsite unter https://nerites.eu/.
Meldung des LZH
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