"Diese neolithischen Überreste sind absolut einzigartig. Wir befinden uns in einer Opferstätte in einem Feuchtgebiet, wo wir große Mengen an Knochen, Feuerstein und Keramik gefunden haben, fast wie eine Kulturdeponie. Es ist sehr ungewöhnlich, solche Schichten in einem Feuchtgebiet in Schweden zu finden", sagt Magnus Artursson, Projektmanager bei den Archäologen.
An mehreren Stellen am Rande des Feuchtgebietes wurden ganze Keramikgefäße vom sogenannten Trichterbechertyp gefunden, aber auch der Schädel eines Hundes, was darauf hindeutet, dass das Gebiet wahrscheinlich sowohl im täglichen Leben als auch als Opferstätte genutzt wurde. Den Archäologen zufolge ist der Fund erhaltener Horn- und Knochenobjekte aus dieser Zeit äußerst selten, insbesondere im größeren Kontext der Stätten der Trichterbecherkultur in Schweden.
Zu dieser Zeit lebten die Menschen hauptsächlich als Bauern, die verschiedene Getreidesorten anbauten und Tiere wie Schafe, Ziegen, Schweine und Kühe hielten. Aber sie jagten und fischten auch. Die Toten wurden in Ganggräbern oder Erdgräbern bestattet.
Völlig unerwartet stießen die Archäologen neben dem Feuchtgebiet auf einen geschlossenen, möglicherweise ummauerten Versammlungsplatz, der vor 5.000 Jahren rituellen Zwecken diente. Es handelt sich um eine große halbkreisförmige Steinstruktur mit bis zu 1,5 Meter tiefen Gruben, die in einer Reihe unter den Steinen liegen. Die Anlage hat einen Durchmesser von 50 m. Auch hier wurden große Mengen an Keramik in Form ganzer Gefäße, bearbeiteter Silex und Tierknochen gefunden. Der Fund ist einzigartig in Schweden. Ähnliche neolithische Anlagen wurden auch im Ausland gefunden, z.B. im dänischen Sarup.
Meldung Arkeologerna