Mit wenigen Klicks vom antiken Pompeji zu Grabhügeln im KaukasusNeues Online-Portal bietet interaktiven Zugang zur vielfältigen Forschung des Exzellenzclusters ROOTS – Konnektivität von Gesellschaft, Umwelt und Kultur in vergangenen Welten

Was haben jungsteinzeitliche Siedlungen im heutigen Serbien mit mittelalterlichen Stadtwüstungen in Nordrhein-Westfalen zu tun? Was verbindet Stammessprachen in Nordost-Indien mit Grabhügeln im Kaukasus? Eine Antwort ist: Diese Themen – und noch viele mehr – dienen Forscherinnen und Forschern im Exzellenzcluster ROOTS an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel dazu, den komplexen Verknüpfungen zwischen menschlichen Gesellschaften, Umwelt und Kultur seit der Steinzeit auf die Spur zu kommen.

Der erste Zugang zu den ROOTS-Projekten im interaktiven ROOTS-Kompass ist geografisch. Ein Globus zeigt, wo auf der Welt der Exzellenzcluster forscht
Der erste Zugang zu den ROOTS-Projekten im interaktiven ROOTS-Kompass ist geografisch. Ein Globus zeigt, wo auf der Welt der Exzellenzcluster forscht© Cluster ROOTS

Ein neues Internetportal bietet jetzt einen umfassenden und interaktiven Einblick in die große Vielfalt der ROOTS-Themen und -Projekte und damit in aktuelle Forschung zur menschlichen Vergangenheit. Das Portal ist ab sofort unter https://www.roots-compass.org zu erreichen.

Weltkugel bietet geographischen Überblick

Der erste Einstieg in die Forschung des Exzellenzclusters erfolgt dabei geographisch über eine Weltkugel. „Wer wie wir Grundprozesse menschlicher Gesellschaften untersucht, muss international arbeiten. Das zeigt die Weltkugelansicht im ROOTS Compass sehr anschaulich. Gleichzeitig lädt die von anderen großen Portalen bekannte Ansicht ein, virtuell auf Erkundungstour zu gehen“, sagt der Archäologe Prof. Dr. Johannes Müller, Sprecher des Exzellenzclusters ROOTS.

Ein Zeitstrahl ermöglicht zusätzlich, die in ROOTS bearbeiteten Themen chronologisch zu filtern. Wer sich mehr für die Antike, für das Mittelalter oder doch die Bronzezeit interessiert, kann sich so einen ganz individuellen Ausschnitt aus der Bandbreite der ROOTS-Themen wählen.

Weitere Filter erlauben es, unter anderem Projekte thematisch, nach Methoden oder auch nach wissenschaftlichen Disziplinen auszuwählen. Querverweise zu allen Filtermöglichkeiten bei jedem Projekt laden gleichzeitig dazu ein, neuen Pfaden durch die ROOTS-Forschung zu folgen.

Zahlreiche Filter zeigen interdisziplinäre Verknüpfungen

Die Filter dienen gleichzeitig dazu, die Verknüpfungen zwischen auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen Projekten, Fachgebieten, Themen oder Ansätzen zu verdeutlichen.
„An ROOTS sind Kolleginnen und Kollegen aus den Geistes-, Natur-, Lebens- und Ingenieurwissenschaften sowie aus der Informatik beteiligt. Auch in vielen Einzelprojekten kommen so unterschiedliche Methoden wie das Studium schriftlicher Quellen, Ausgrabungen, geophysikalische Prospektionen, Analyse von Isotopenverhältnissen oder alter DNA sowie Computermodellierungen und philosophische Reflexionen zum Einsatz. Der ROOTS Compass zeigt diese Vielfalt und erschließt spielerisch die komplexe Welt unserer Forschung zur menschlichen Vergangenheit“, sagt der für Öffentlichkeitsarbeit zuständige wissenschaftliche Koordinator Dr. Andra Ricci.

Die Umsetzung des „ROOTS Compass“ erfolgte mit der Multimediadesignerin Anke Tornow und dem Softwareentwickler Frederik Jatzkowski aus Halle. Anke Tornow hat bereits in Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg das „Mythoskop" realisiert, ein interaktives Online-Portal zur Welt der antiken Mythen. „ROOTS ist ein sehr spannendes, aber auch sehr umfangreiches Großprojekt. Ich habe bei der Arbeit am ROOTS Compass sehr viel gelernt. Mit dem Portal machen wir die Forschung für Fachleute und generell für interessierte Menschen noch besser zugänglich“, sagt sie.

Erweiterungsmöglichkeiten zur Präsentation zukünftiger Forschung

Forschung steht natürlich nicht still. Aktuell bewirbt sich der Exzellenzcluster ROOTS auf der Grundlage der bisherigen Ergebnisse um eine zweite siebenjährige Förderphase ab 2026. Parallel laufen die Planungen für das interdisziplinäre Zentrum ARCWorlds an der Universität Kiel. Es soll die Forschungstätigkeiten zu Mensch-Umwelt-Dynamiken der vergangenen 12000 Jahre, von der späten Steinzeit bis zum Ende der Vormoderne, unter einem Dach bündeln.

Der ROOTS Compass ist von der Konzeption und der Technik bewusst so gestaltet, dass wir zukünftige Themen und Projekte problemlos integrieren können. Auch weitere Filtermöglichkeiten oder Funktionen sind in Zukunft möglich. Das Portal kann also mit unserer Arbeit mitwachsen und hoffentlich langfristig als Schaufenster der Forschung zur menschlichen Vergangenheit an der Universität Kiel dienen“, betont der Archäologe Prof. Dr. Martin Furholt, Sprecher für den Antrag zu ROOTS 2.

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