Neue Entdeckungen im Umland von Pompeji

Etwa 400 m östlich der Porta Sarno des Archäologischen Parks von Pompeji kamen bei Baumaßnahmen vorrömische Siedlungsschichten zum Vorschein. Eine Besonderheit ist die Entdeckung einer Nekropole, die nach derzeitigem Kenntnisstand in das 3. bis 1. Jahrhundert v. Chr. datiert wird und 35 Bestattungen umfasst.

Amphoren aus vorrömischen Grabkontext in der Nähe von Pompeji
Amphoren aus vorrömischen Grabkontext in der Nähe von Pompeji© Soprintendenza archeologia belle arti e paesaggio per l'area metropolitana di Napoli

Es handelt sich um Bestattungen in einfachen, halbschalenförmigen oder mit Amphoren ausgekleideten Erdgruben. Die Amphoren sind alle nordafrikanischer Herkunft, zum Teil mit punischen Herstellermarken gekennzeichnet. Sie waren in einer abwechselnden Hals- und Spitzenformation in den Gruben angeordnet. Die Bestattungen zeichnen sich durch das Vorhandensein von wenigen Grabbeigaben (hauptsächlich Salbgefäßen und Münzen) und einen ausgezeichneten Erhaltungszustand der osteologischen Funde aus, da die Gräber im Grundwasser versunken waren, was eine paläoanthropologische Untersuchung der Überreste ermöglichte.

Vorrömische Bestattung im Umfeld von Pompeji
Vorrömische Bestattung im Umfeld von Pompeji Soprintendenza archeologia belle arti e paesaggio per l'area metropolitana di Napoli

Diese außergewöhnlichen Funde haben eine Erweiterung des Untersuchungsgebietes notwendig gemacht. Ziel ist es, die Kenntnisse über die Ausdehnung der Nekropole zu vervollständigen und die Merkmale der antiken Landschaft zu skizzieren, die die östlichen Vororte von Pompeji geprägt hat und über die noch wenig bekannt ist.

Artischocken für die Märkte Pompejis

Das Arbeitsgebiet war bereits Gegenstand von Voruntersuchungen, insbesondere von geoarchäologischen Prospektionen. Die jüngsten Ausgrabungen, die im Frühjahr 2023 begannen, haben inzwischen das Vorhandensein ausgedehnter gepflügter Felder bestätigt, die unter der dicken Bimssteinschicht des großen Vesuvausbruchs von 79 n. Chr. perfekt erhalten sind. In der Nähe des antiken Flusses Sarno, der viel näher an der Stadt gelegen haben muss, als es heute der Fall ist, wurde ein System von Furchen und Gruben in Nord-Süd-Richtung direkt auf den antiken Schichten angelegt. Es wurde überwiegend Gemüse angebaut. Makro- und Pollenanalysen werden aktuell durchgeführt, um die Art des angebauten Gemüses genau zu charakterisieren, obwohl die Größe der Oberflächenreste, die Art der Verteilung und die Größe der Wurzelsysteme bereits auf Felder mit mehrjährigen Artischockenpflanzen schließen lassen.

Die archäologischen Untersuchungen dauern an und werden eine Fülle neuer Daten liefern.

Meldung SOPRINTENDENZA ARCHEOLOGIA BELLE ARTI E PAESAGGIOPER L'AREA METROPOLITANA DI NAPOLI

Das Jahresabonnement der ANTIKEN WELT

Nutzen Sie den Preisvorteil!

  • Abopreisvorteil (D):
    93,60 € zzgl. 6,30 € Versand (D) statt 131,55 € im Einzelkauf
  • inkl. Digitalzugang
  • 10,40 € pro Ausgabe
  • insgesamt 9 Ausgaben im Jahr: 6 reguläre Hefte und 3 Sonderhefte
  • ohne Risiko, jederzeit kündbar 
Jetzt testen

Das Jahresabonnement der Archäologie in Deutschland

Nutzen Sie den Preisvorteil!

  • Abopreisvorteil (D):
    93,60 € zzgl. 6,30 € Versand (D) statt 131,55 € im Einzelkauf
  • inkl. Digitalzugang
  • 10,40 € pro Ausgabe
  • insgesamt 9 Ausgaben im Jahr: 6 reguläre Hefte und 3 Sonderhefte
  • ohne Risiko, jederzeit kündbar 
Jetzt testen