Neue Entdeckungen in der Villa Floridiana, Neapel

Wichtige archäologische Entdeckungen haben Forscher kürzlich bei der Reinigung der „Grotte a finte rovine“ der Villa Floridiana im Stadtteil Vomero in Neapel gemacht. Die aus dem 19. Jahrhundert stammenden Höhlen waren Gegenstand des Forschungsprojekts NesIS (Neapolis Information System), das darauf abzielt, eine archäologische Karte der Bezirke im Westen Neapels zu erstellen und das Vorhandensein bereits vorhandener römischer Überreste in diesem Gebiet zu überprüfen.

Villa Floridiana
©MiC

Die Reinigung der Wandoberflächen zur Vorbereitung der Fläche für die Laserscanner-Untersuchung führte zur Entdeckung von zwei verschiedenen Bauphasen. Die erste stammt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., mit der Entdeckung einer Reihe von Säulen in opus vittata mit Tuffsteinblöcken. An der Basis einer dieser Säulen hat man ein Fragment einer Verkleidung aus Cocciopesto gefunden.

Zur nächsten Phase, in der man die älteren Strukturen in eine Art Scheinruine integriert hat, gehören die Verdoppelung der Säulen aus Tuffsteinblöcken sowie die Verkleidung mit Lavastein und Gips in Opus reticulatum. In der letzten Phase des Eingriffs haben die Forscher auch Teile der Lavasteinverkleidung aus dem 19. Jahrhundert gefunden. Bei den Reinigungsarbeiten wurden auch Fragmente von keramischem Material (sogenannte afrikanische Sigillata, Amphoren usw.) gefunden.

Villa Floridiana
©MiC

Neue Forschungserkenntnisse der Stadtgeschichte von Neapel

„Diese archäologischen Entdeckungen bereichern unser Wissen über das Vomero-Viertel in der Römerzeit. Darüber hinaus bieten sie neue Forschungserkenntnisse für die Rekonstruktion der Stadtgeschichte und der Besiedlungsformen des Westhangs von Neapel. In nur wenigen Monaten ist es uns mit großem Engagement gelungen, die Villa Floridiana zu verschönern. Ich habe mich mehrmals persönlich vom Fortgang der Arbeiten überzeugt, und wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass dieser Ort wieder in dem Glanz erstrahlt, den er verdient“, so Kulturminister Gennaro Sangiuliano.

„Die intensiven Arbeiten zur Sicherung, Restaurierung und Aufwertung der Villa Floridiana, die im vergangenen Oktober begonnen haben, wurden von Anfang an von einem wichtigen Forschungsprojekt begleitet, das darauf abzielt, mehr über die Geschichte und die Topographie der Stätte in der Antike zu erfahren. Dank der Zusammenarbeit mit den Universitäten von Orientale und Molise konnten wir bereits wichtige neue Daten gewinnen, die das wahrscheinliche Vorhandensein einer römischen Villa belegen, deren Überreste man teilweise für den Bau der „Grotte a finte rovine“ im Garten des Architekten Antonio Niccolini wiederverwendet hat,“ so der Generaldirektor der MiC-Museen, Massimo Osanna.

Nach Abschluss der Sicherheitsarbeiten werden die Forschungsarbeiten mit der Erstellung einer dreidimensionalen, photogrammetrischen Vermessung und einem virtuellen Rundgang durch die Anlage durch Professor Angela Bosco und Dr. Rosario Valentini von der Universität Orientale fortgesetzt.

Pressemeldung der MiC

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