Neue Erkenntnisse zum Grab des Cerberus in Giugliano

In Vorbereitung auf Ausgrabungen in der nahegelegenen Nekropole und die vom Kulturministerium finanzierte Restaurierung der Fresken werden derzeit Untersuchungen am Grab des Cerberus in Giugliano durchgeführt. Die Untersuchungen brachten überraschenderweise die Überreste einer mit einem Leichentuch bedeckten Bestattung zutage. Als Beigaben konnten u.a. Salben- und Parfümbehälter identifiziert werden.

Detailaufnahme der Grabbeigaben im Grab des Zerberus
Detailaufnahme der Grabbeigaben im Grab des Zerberus© SOPRINTENDENZA ARCHEOLOGIA BELLE ARTI E PAESAGGIO PER L'AREA METROPOLITANA DI NAPOLI

Dank eines gezielten Eingriffs gelang es nach Inspektion mit einer Mikrokamera, einen über 2000 Jahre lang verschlossenen Durchgang im Inneren des Mausoleums zu öffnen. Die von der Archäologin Dr. Simona Formola koordinierten Ausgrabungen führten zu der außergewöhnlichen Entdeckung einer Grabstätte in ausgezeichnetem Zustand. Die sterblichen Überreste des Bestatteten waren mit einem Leichentuch bedeckt, das vermutlich aufgrund der besonderen klimatischen Bedingungen in der Grabkammer mineralisiert war. Umgeben war er von Grabbeigaben, unter denen mehrere Salben und Strigiles hervorstechen. Die besondere Sorgfalt, mit der der Verstorbene bestattet wurde, und die Chronologie der Funde lassen vermuten, dass es sich um den Stammvater der Familie handeln könnte, für die das Mausoleum errichtet wurde.

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Das Grab wurde im Rahmen einer archäologischen Untersuchung im Vorfeld von Modernisierungen des städtischen Wasserversorgungssystems 2023 auf Ackerland gefunden.Das Kammergrab weist perfekt erhaltene Decken- und Wandfresken mit mythologischen Szenen auf. Ichthyocentauren, die einen Klypus an der Stirnwand stützen, Girlanden, die die Kammer umrunden, und figürliche Darstellungen, darunter ein dreiköpfiger Hund. Er verleiht dem Mausoleum den Namen „Grab des Cerberus“. Drei gemalte Klinen, ein Altar mit Trankopfergefäßen, die noch auf Grabbetten Liegenden mit reichen Grabbeigaben vervollständigen das Bild einer in dieser Gegend beispiellosen Entdeckung.

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Ein interdisziplinäres Forscherteam hat Proben von früheren Bestattungen im Mausoleum entnommen und untersucht. Durch Pollenanalyse und Mikroskopuntersuchungen wurden mehrjährige Kräuterarten wie Gänsefuß und Wermut gefunden. Um die Verwesung zu stoppen, wurden diese wahrscheinlich in Form von Cremes auf die Körper gerieben. An den Proben der menschlichen Überreste wird derzeit eine DNA-Analyse durchgeführt.

„In den letzten Monaten haben Laboranalysen von Proben aus Gräbern und Ablagerungen eine bedeutende Menge an Daten über die Behandlung der Leichen und die durchgeführten Bestattungsrituale erbracht“, erklärte das von der Superintendenz geleitetes Team.

Nach einer Meldung der Soprintendenza Archeologia Belle Arti e Paesaggio per l’Area Metropolitana di Napoli

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