Die Ergebnisse der Feldforschungen und der Fernerkundung wurden mit den Ergebnissen architektonischer Studien verglichen, um die ursprünglichen Ausmaße der Festungsanlagen auf 14,5 km Länge, 1,70 bis 2,40 m Dicke und etwa 5 m Höhe zu schätzen. Dieses kolossale Bauwerk, das heute noch auf etwas weniger als der Hälfte seines ursprünglichen Verlaufs erhalten ist (41 %, 5,9 km und 74 Bastionen), schloss ein ländliches und sesshaftes Gebiet von fast 1100 Hektar ein. Das Baudatum dieser Befestigung wird auf der Grundlage von Radiokarbon-Datierungen der bei den Ausgrabungen gesammelten Proben auf 2250 bis 1950 v. Chr. geschätzt.
Die Studie bestätigt zwar, dass die Oase Khaybar tatsächlich zu einem Netz befestigter Oasen im Nordwesten Arabiens gehörte, doch wirft die Entdeckung dieser Befestigungsanlage auch Fragen nach den Gründen für ihren Bau auf. Auch nach der Art der Bevölkerung, die sie errichtet hat, und insbesondere nach den Beziehungen, die zu den Menschen außerhalb der Oase unterhalten wurden.
Diese archäologische Entdeckung, deren Ergebnisse am 10. Januar im Journal of Archaeological Science: Reports (JASREP) veröffentlicht wurden, ebnet den Weg für bedeutende Fortschritte im Verständnis der prähistorischen, vorislamischen und islamischen Vergangenheit des Nordwestens der arabischen Halbinsel.
Meldung von CNRS
Originalpublikation:
The ramparts of Khaybar. Multiproxy investigation for reconstructing a Bronze Age walled oasis in Northwest Arabia. Guillaume Charloux, Shadi Shabo, Guillaume Chung-To, Bruno Depreux, François Guermont, Kévin Guadagini, Thomas Terrasse, Mylène Bussy, Saifi Alshilali, Diaa Albukaai, Rémy Crassard et Munirah AIMushawh. Journal of Archaeological Science : Reports, le 10 janvier 2024.
DOI : https://doi.org/10.1016/j.jasrep.2023.104355