Viroconium wurde ursprünglich im 1. Jahrhundert n. Chr. als Kohortenlager für die thrakische Auxilia während der Feldzüge unter der Führung von Publius Ostorius Scapula, einem General und Statthalter der Provinz Britannia, gegründet. Es folgte die Erbauung eines Legionslagers. Erst nach Abzug der Legionen entwickelte sich der Ort zu einer Stadt, die aufgrund mangelnder Überbauung archäologisch wertvolle Einblicke in das römische Stadtleben bietet. Ein Großteil der Stätte ist noch nicht ausgegraben.
In ihrer Blütezeit bestand die Stadt aus mehr als 200 Häusern, einem städtischen Badehaus, einem Marktplatz, einem Bezirkshaus und einem Gerichtsgebäude. Ziel der jüngsten Ausgrabung in Wroxeter war es, eine Reihe von Suchgräben in der Nähe des Stadtforums anzulegen. Wie eine geophysikalische Untersuchung ergab, handelt es sich hier um den möglichen Standort des wichtigsten Stadttempels
Wie erhofft, wurde bei der Ausgrabung ein großes monumentales Gebäude entlang der Hauptstraße der Stadt freigelegt. Innerhalb des Bezirks wurde auch ein Schrein oder Mausoleum freigelegt, das möglicherweise einer wichtigen Persönlichkeit aus der Frühgeschichte Wroxeters gewidmet war – eventuell jemandem, der mit der Legionsfestung in Verbindung stand oder vielleicht einem der Gründerväter der nachfolgenden Stadt.
Die Archäologen waren jedoch auch erstaunt, als sie ein wunderschönes und besonders seltenes Mosaik entdeckten. Es stammt aus dem frühen 2. Jahrhundert, kurz nach der Gründung der Stadt, und muss von einer reichen und wichtigen Person in Auftrag gegeben worden sein. Es zeigt Delfine und Fische in auffallend leuchtenden Farben, die noch heute sichtbar sind. Bemerkenswerterweise ist auch eine bemalte Gipswand auf einer Seite des Mosaiks bis auf Kniehöhe erhalten.
Meldung von English Heritage