Schmelzende Gletscher im schwedischen Sápmi offenbaren Pfeilschäfte

Archäologen und Glaziologen der Universität Stockholm, des Silbermuseums, des Ájtte-Museums und des Västerbotten-Museums haben in den vergangenen Wochen schmelzende Schneeflächen in Teilen des schwedischen Sápmi inventarisiert.

Pfeilschaft mit Pfeilspitze und Bindung, gefunden im Sommer 2024, Schweden.
Pfeilschaft mit Pfeilspitze und Bindung, gefunden im Sommer 2024, Schweden.© Markus Fjellström

An vier Schneeflächen in Norr- und Västerbotten wurden Teile von 15 Pfeilschäften gefunden. Bei den meisten handelt es sich um komplette Pfeilschäfte, bei einigen sind sogar die Pfeilspitze und die Bindung erhalten. Letztes Jahr wurde in derselben Gegend eine 2.500 Jahre alte Speerspitze aus Horn gefunden. Die Funde sind sowohl hinsichtlich des Materials als auch der Anzahl einzigartig in Schweden. 

Das beschleunigte Abschmelzen von Schneeflächen und Gletschern im schwedischen Sápmi in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass in diesem Jahr sensationell viele Pfeile gefunden wurden. Obwohl der Grund für die neuen Erkenntnisse traurig und problematisch ist, liefern die Ergebnisse wichtige und einzigartige neue Erkenntnisse darüber, wie Menschen die Berge in der Vorgeschichte genutzt haben. 

Den Archäologen zufolge sind die Pfeilschäfte unterschiedlichen Alters und Typs und wurden wahrscheinlich für unterschiedliche Zwecke verwendet. Einer der Pfeilschäfte mit dauerhafter eiserner Pfeilspitze lässt sich vermutlich in die Wikingerzeit datieren. 

Die Pfeilschäfte wurden im Rahmen des Forschungsprojektes GLAS - Gletscherarchäologie in Sápmi endeckt. Das Programm ist ein interdisziplinäres Inventarprogramm, es ist eine Zusammenarbeit zwischen Archäologen und Geologen, die auf die Geschichte Schwedens und Sápmis spezialisiert sind.

Meldung der Universität Stockholm

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