Das aus einer Kupferlegierung gefertigte Messer, das einen Gladiator mit Helm und Schild darstellt, ist ein bemerkenswertes Beispiel für ein römisches Gladiatorenandenken, das in Großbritannien selten ist. Es ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Berühmtheit der Gladiatoren bis an die Grenzen des Römischen Reiches reichte.
Der Griff des Messers stellt einen Secutor-Gladiator dar, einen starken, muskulösen Kämpfer mit schwerer Ausrüstung, darunter ein großer Schild, ein Schwert und ein Helm. Der Secutor ist Linkshänder, eine Eigenschaft, die in der römischen Kultur als Unglücksbringer galt. Jedoch wurde einigen Gladiatoren sogar beigebracht, mit der linken Hand zu kämpfen, vielleicht um sich einen Vorteil gegenüber ihren Gegnern zu verschaffen.
Obwohl sie versklavt und aufgrund ihres Berufs gesellschaftlich geächtet waren, konnten Gladiatoren zu großer Berühmtheit gelangen. Gladiatoren und ihre „Spektakel“ waren fester Bestandteil des römischen Kulturlebens und fanden im gesamten Römischen Reich statt. Das Phänomen inspirierte die Herstellung von Erinnerungsstücken an diesen Sport, wie zum Beispiel verzierte Keramik- und Glastassen, Lampen und Figuren.
Dr. Frances McIntosh, Sammlungskuratorin für den Hadrianswall und den Nordosten des Landes bei English Heritage meint: "Gladiatoren hatten Sex-Appeal, und es gibt Fälle, in denen sich römische Frauen von hohem Stand trotz des großen sozialen Unterschieds in diese einfachen Kämpfer „verliebten“. Dieser wunderschön gearbeitete Messergriff ist ein Zeugnis dafür, wie weit verbreitet diese Kultur des Ruhms war, die bis zum Hadrianswall an der äußersten Grenze des Römischen Reiches reichte."
Meldung English Heritage