Das Medaillon wurde auf einem Friedhof freigelegt, der von wohlhabenden Grundbesitzern genutzt wurde, die im 3. Jahrhundert n. Chr. auf Ländereien im Verwaltungsgebiet von Nikopolis ad Istrum, einer römisch frühbyzantinischen Stadt der Provinz Thracia, lebten. In zwei Mauergräbern wurden hochrangige Grabbeigaben gefunden, darunter Münzen, Schmuck und Glasgefäße.
Medaillon mit Darstellung des Caracalla in Kleinasien geprägt
Das Caracalla-Medaillon aus Bronze wurde in der Stadt Pergamon in Kleinasien geprägt. Eine Seite des Medaillons erinnert an den Besuch des Kaisers in der Stadt im Jahr 214 n. Chr. und weist Inschriften in Altgriechisch auf.
Die Bestattungsanlagen selbst geben den Bestatteten einen hohen Stellenwert, sie seien aus Ziegeln, Steinen und Mörtel gebaut, mit Mörtelputz auf der Innenseite, den sich nur die Reichen leisten könnten. Es kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei der Familie um hochrangige Bewohner von Nikopolis ad Istrum handelte. Sie hatten wahrscheinlich eine Villa rustica in der Gegend.
In einem Grab hatte man zwei Erwachsene beigesetzt: einen Mann im Alter zwischen 50 und 60 Jahren und eine Frau im Alter zwischen 45 und 49 Jahren. In dem anderen Grab wurden die Überreste eines Kindes im Alter zwischen einem und zwei Jahren entdeckt.
DNA-Analysen der Skelette wurden noch nicht durchgeführt. Anthropologische Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass es sich um eine Familiennekropole handelte. Bei dem Kind fand man repräsentative Geschenke – ein Paar kleine goldene Ohrringe, Kinderschmuck aus Glasperlen, eine Keramikamphore für Wein und zwei gläserne Lacrimaria.
Nach einer Meldung des Regional Historischen Museums Veliko Tarnovo