Aufgrund der Größe des Geländes von etwa 11.000 Quadratmetern konnte die Gruppe von Archäologen einen Teil der nördlichen Grenze von Tlatelolca ausmachen, der historischen Quellen zufolge mit den Vierteln Iztatlán oder Tlaxoxoxiuhco der mexikanischen Stadt zusammenfällt.
Anhand von 40 Testschnitten in verschiedenen Bereichen des Grundstücks haben die Fachleute Spuren der verschiedenen Nutzungen festgestellt. Eine zwischen 1987 und 1993, als die Ölfabrik „La Polar“ in Betrieb war. Sowie eine frühere, die auf die Gründung von „Leviatán y Flor“ hinweist, ein Unternehmen mit Gründungsjahr 1912, das sich der Herstellung von Hefe für Bäckereien widmete.
Kanäle in Tlatelolco dienten unterschiedlichen Zwecken
Eisenbahnschwellen, Fundamente und Drainagerohre sind Spuren dieser modernen Periode, gefolgt von sterilen Schichten, die auf die Inaktivität des Bodens über einen langen Zeitraum hinweisen, bis hin zu denjenigen, die der späten Postklassik (1200-1521 n. Chr.) entsprechen. Die herausragendsten Elemente aus dieser Zeit sind ein möglicher Kai und Wasserleitungssystemen aus Kanälen unterschiedlicher Größe – zwischen 1 und 8 Metern Breite -, die verschiedene Funktionen erfüllt haben müssen, sei es zur Bewässerung, Entwässerung oder Schifffahrt.
Im Gegensatz zu Tenochtitlan sei Tlatelolco weiterhin von der einheimischen Bevölkerung bewohnt gewesen. Zudem habe es keine unmittelbare Veränderung ihrer Lebensweise gegeben, wie die Entdeckung der Bestattung eines Neugeborenen im vorspanischen Stil in sitzender Position und in Verbindung mit einer Wohnstruktur bereits in der Zeit nach dem Kontakt mit den Spaniern belege.
Schwere Überschwemmungen wie die von 1555 und 1607, Epidemien und andere Widrigkeiten führten jedoch zu einem Rückgang der einheimischen Bevölkerung. So wurde die Peripherie der Stadt gegen Ende des 17. und 18. Jahrhunderts allmählich entvölkert.
Meldung der INAH