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Februar 2025

  • Bruchstücke der Renaissancefassade aus der Mindener Innenstadt
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    Auf den Spuren des verlorenen Mindener Stadtbildes

    In der Mindener Innenstadt ist der Archäologe Bernhard Thiemann auf Teile einer über 400 Jahre alten Prunkfassade aus Sandstein gestoßen. Nach einer ersten Einschätzung durch die Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) handelt es sich bei den neun Bruchstücken um kunstvolle Steinmetzarbeiten der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

  • Ausgrabungsfoto einer hunnischen Grabstätte „östlichen Typs“ aus der Népfürdő-Straße in Budapest (Ungarn).
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    Genetische Vielfalt unter der Herrschaft der Hunnen weitreichend

    Ein internationales und multidisziplinäres Forschungsteam hat neue Erkenntnisse über die Herkunft und Vielfalt der Bevölkerungsgruppen gewonnen, die zwischen dem späten 4. und dem 6. Jahrhundert n. Chr. während und nach der Hunnenherrschaft in Mitteleuropa lebten. Durch die Kombination modernster archäogenomischer Analysen mit archäologischen und historischen Untersuchungen gelang es, einige der europäischen Individuen der Hunnenzeit direkt mit einer hochrangigen Elite des früheren Xiongnu-Reiches in Verbindung zu bringen - einem mächtigen Nomadenreich dessen Zentrum in der mongolischen Steppe lag, Jahrhunderte bevor die Hunnen nördlich und westlich des Schwarzen Meeres auftauchten.

  • Die Schädel von Menschen aus der Wikingerzeit wurden mit modernen Computertomographen auf der Suche nach Infektionen, Entzündungen und anderen Krankheiten untersucht.
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    Wikingerschädel offenbaren schwere Krankheitsbilder

    Die Bevölkerung Schwedens zur Wikingerzeit litt offenbar unter schweren Mund- und Kieferkrankheiten, Nebenhöhlen- und Ohrenentzündungen, Arthrose und vielem mehr. Dies geht aus einer Studie der Universität Göteborg hervor, in der Wikingerschädel mit modernen Röntgentechniken untersucht wurden.

  • Fragmente von Alabaster aus dem Grab Thutmosis II.
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    Grab des Pharao Thutmosis II. nahe Luxor identifiziert

    Das lange verschollene Grab von König Thutmosis II., das letzte Königsgrab aus der 18. Dynastie des alten Ägypten wurde nun identifiziert. Dieser bedeutende Fund erfolgte über ein Jahrhundert nach der Entdeckung des Grabes von König Tutanchamun im Jahr 1922.

  • Der Galloway-Schatz
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    Wem gehörte der wikingerzeitliche Galloway-Schatz?

    Eine neue Interpretation einer Runeninschrift, die auf einem silbernen Armreif aus dem berühmten Galloway-Schatz aus der Wikingerzeit gefunden wurde, hat Aufschluss darüber gegeben, wem er gehörte. Forscher des National Museum of Scotland haben in Zusammenarbeit mit Spezialisten der University of Wales die Inschrift wie folgt übersetzt: „Dies ist der Reichtum/das Eigentum der Gemeinschaft“. Dies lässt darauf schließen, dass der Schatz in kollektivem Besitz war und nicht nur einer einzelnen Person gehörte.

  • Die Ausgrabungsstätte Jebel Faya auf der Arabischen Halbinsel.
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    Prähistorische Steinklingen im Sand der Wüste

    Einem internationalen Forschungsteam unter Leitung von Dr. Knut Bretzke von der Friedrich-Schiller-Universität Jena gelang es, die bislang ältesten Belege für die systematische Produktion von Steinklingen auf der arabischen Halbinsel vorzulegen. Diese lang-schmalen Steinwerkzeuge lassen sich mit Hilfe eines Lumineszenzverfahrens auf ein Alter von 80.000 Jahren datieren. Gefunden wurden die Artefakte an der Fundstelle Jebel Faya im Emirat Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate). Der Fund wirft ein neues Licht auf die Besiedlungsgeschichte Arabiens und damit auch auf die Wege, die Homo sapiens für seine Ausbreitung aus Afrika nutzte.

  • Bild der Zerstörung des Nabu-Tempels in Palmyra
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    Bericht dokumentiert die Zerstörung der antiken Stadt Palmyra nach dem Sturz des Assad-Regimes

    Palmyra ist aufgrund seines außergewöhnlichen Kulturerbes und seiner archäologischen Überreste eine der berühmtesten Stätten Syriens. Die Stadt wurde 1980 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, doch ein Großteil ihres Kulturerbes wurde während des Krieges zerstört. Nach der Befreiung Syriens vom Assad-Regime am 8. Dezember hat ein multidisziplinäres Team eine Feldstudie in Palmyra durchgeführt, um den aktuellen Zustand der archäologischen Denkmäler und der umliegenden Wohngebiete zu bewerten und sie mit ihrem Zustand vor Beginn des syrischen Aufstands im Jahr 2011 zu vergleichen.

  • Beprobung einer Mumie für mikrobiologische Analysen
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    Holzig, würzig, süß: der Geruch ägyptischer Mumien

    Mumifizierte Körper aus dem alten Ägypten riechen „holzig“, „würzig“ und „süß“. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie unter der Leitung von Forschern des UCL und der Universität Ljubljana und enthüllt neue Details über Mumifizierungspraktiken.

  • Ein Blick auf die Nekropole in Trient.
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    Monumentale Nekropole der Eisenzeit im italienischen Trient entdeckt

    Archäologen haben im italienischen Trient eine monumentale vorrömische Nekropole mit hochrangigen Gräbern und dazugehörigen Grabbeigaben entdeckt. Der Fund mit mehr als 200 Gräbern gibt wichtige Einblicke in die Bestattungspraktiken und sozialen Strukturen der alpinen Gemeinschaften, die dort lange vor dem Einfluss Roms lebten.

  • Der Eingang zur Maszycka-Höhle in Polen
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    Spuren für Kannibalismus an menschlichen Überresten aus der Maszycka-Höhle in Polen

    Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen hat neue Erkenntnisse zum Bestattungsritual späteiszeitlicher Gesellschaften in Mitteleuropa gewonnen. Manipulationsspuren an menschlichen Überresten aus der Maszycka-Höhle in Südpolen deuten auf eine systematische Zerlegung der Verstorbenen und Kannibalismus hin.

  • Aufnahme Raum 9 der Villa Kaiser Neros in Rom. Im Westsektor sind die beiden Becken sichtbar
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    Überraschende Funde in der Villa Kaiser Neros in Rom

    Die Domus Aurea, die antike Villa des römischen Kaisers Nero in Rom, überrascht mit einer außergewöhnlichen Entdeckung im Zusammenhang mit den Werkstätten, die an den Fresken der von Kaiser Nero in Auftrag gegebenen monumentalen Residenz arbeiteten.

  • Goldmünze von Pantikapaion (4. Jh. v. Chr.). 23 mm, 9,08 g. Münzkabinett der Staatlichen Museen, Objektnr. 18200499. Fundort: Kutaissi (Georgien). Erworben im Jahr 1902 beim Berliner Münzenhändler Rudolf Kube. Acc. 1902/590.
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    IMAGINES NVMMORVM - Wie KI griechische Münzen erschließt

    Das neue Akademienvorhaben „IMAGINES NVMMORVM: Thesaurus Iconographicus Nummorum Graecorum Online“ erschließt im Rahmen des Akademienprogramms ab Januar 2025 antike Münzen für bildwissenschaftliche und kulturhistorische Fragen und erarbeitet einen ikonographischen Thesaurus auf der Basis von Linked Open Data. Damit stellt das neue Projekt den Bild- und Altertumswissenschaften nun erstmals ein Werkzeug zur Verfügung, das Bildtransfers sichtbar macht und historisch einordnet.

  •  Foto eines Yamnaya-Grabes
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    Neue Einblicke in unsere sprachlichen Wurzeln durch Analyse alter DNA

    Wo liegt der Ursprung der indoeuropäischen Sprachfamilie? Ron Pinhasi und sein Team vom Institut für Evolutionäre Anthropologie der Universität Wien haben in Zusammenarbeit mit David Reich von der Harvard University ein neues Stück zur Lösung dieses Puzzles gefunden. Sie analysierten alte DNA von 435 Individuen aus archäologischen Stätten in ganz Eurasien zwischen 6.400-2.000 v.Chr. Die Forscher fanden heraus, dass eine neu entdeckte Population aus der Gegend des Kaukasus und der unteren Wolga mit allen indoeuropäisch sprechenden Populationen in Verbindung gebracht werden kann.

  • 3D-Photogrammetrie der mittelalterlichen Prahm im Arendsee.
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    Einzigartige 3D-Unterwasserperspektiven eines mittelalterlichen Lastenschiffs

    Mehr als 700 Jahre lag ein Lastenschiff – auch als so genannte Prahm bezeichnet – unentdeckt, aber hervorragend konserviert auf dem Grund des Arendsees in Sachsen-Anhalt. Schlechte Sicht, begrenzte Tauchzeiten und große Tiefen: Einschränkungen, die Unterwasserroboter nicht tangieren. Unterwasserfahrzeuge des Fraunhofer IOSB-AST, ausgestattet mit einer optimierten Kameraoptik von ZEISS, unterstützen Archäologen bei der Sicherung kulturhistorischer Funde in Mitteldeutschland.

  • Ruinen mit Pyramidenkomplex im Zentrum von Chupacigarro
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    Neue Pyramide der Caral-Kultur, der ältesten Zivilisation Südamerikas, entdeckt

    Ein multidisziplinäres Team der archäologischen Stätte Caral unter der Leitung von Dr. Ruth Shady entdeckte die neue Pyramidenstruktur im „Sektor F“ der archäologischen Stätte Chupacigarro. Sie liegt etwa einen Kilometer westlich der zum Weltkulturerbe zählenden heiligen Stadt Caral-Supe in der Region Lima in Peru.

  • Einige der Sandsteinfragmente fügten sich zusammen und enthüllten eine Runeninschrift
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    Ältester bekannter Runenstein zusammengesetzt

    Bei der Untersuchung des Gräberfeldes von Svingerud, Norwegen, entdeckten Archäologen in den Gräbern alte Runensteinfragmente. Die Zusammenfügung der Fragmente des ältesten bekannten Runensteins der Welt zeigt, dass sie wie ein Puzzle zusammenpassen und möglicherweise absichtlich getrennt wurden, was Licht auf die vielfältigen pragmatischen und rituellen Aspekte der frühen germanischen Runensteine wirft.

Januar 2025

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    Gräber von Kriegern der Glockenbecherkultur bei Förderstedt freigelegt

    Bestattung der Glockenbecherkultur, freigelegt bei Förderstedt in Sachsen-Anhalt. Am Unterarm liegt eine Armschutzplatte aus rötlichem Gestein.

    Im Vorfeld des Baus der künftigen Stromtrasse SuedOstLink finden derzeit in enger Abstimmung mit dem Netzbetreiber 50Hertz archäologische Untersuchungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt statt. Bei Förderstedt (Salzlandkreis) wurden im Rahmen dieser archäologischen Untersuchungen nun Gräber der endneolithischen Glockenbecherkultur (2500 bis 2050 vor Christus) mit teils überraschenden Funden freigelegt.

  • Goldene Miniatur-Dosenschloss aus Petershagen
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    Einzigartiges römisches Miniatur-Dosenschloss aus Gold aus Petershagen

    Einen besonderen Fund aus römischer Zeit hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am 28.1. präsentiert. "Das nur 1,2 mal 1,1 Zentimeter große goldene Schloss aus dem 3. oder 4. Jahrhundert nach Christus ist nach aktuellem Forschungsstand wohl einzigartig in Europa - kleiner als die Ein-Euro-Münze aber so viel wertvoller", sagte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL.

  • Detail Papyrus Cotton. Der Papyrus wurde in einer Höhle der Judäischen Wüste nahe dem Toten Meer gefunden und ist eine Urkunde aus römischer Zeit
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    Steuerbetrug und Urkundenfälschung: Antiker Papyrus aus Israel dokumentiert spektakulären Kriminalfall in der römischen Provinz

    Ein Papyrus aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. liefert sensationelle Einblicke in Kriminalität und Gerichtswesen in den römischen Provinzen des Nahen Ostens. Forscher der ÖAW, der Universität Wien, der Hebrew University und der Bar-Ilan University zeigen auf, wie sich die römische Verwaltung in den Provinzen Iudaea und Arabia mit Finanzverbrechen, konkret einem mutmaßlichen Steuerbetrug mit Sklaven, beschäftigte.

  • Urne vom Friedhof der antiken Festungsstadt Argishtihinili
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    Teile der antiken Festungsstadt Argishtihinili in Armenien freigelegt

    Eine armenisch-polnische archäologische Expedition hat kürzlich ihre erste Feldsaison in Argishtihinili abgeschlossen, einer im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründeten Stadt, die für ihre monumentale Architektur und Keilschriftinschriften urartäischer Könige bekannt ist.

  • Helmfragment aus Lejre Dänemark
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    Seltener und prächtiger Helmfund aus Dänemark

    In Lejre wurde ein äußerst seltenes Stück eines Helms aus der Zeit kurz vor den Wikingern gefunden. Das vergoldete Fragment mit roten Edelsteinen stammt von einem der prächtigsten Helme Skandinaviens und belegt enge Verbindungen zum heutigen England und Schweden.

  • Wassergöttin genannte Kultstatuette von Mönchstockheim
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    Die Kultstatuette der "Wassergöttin" von Mönchstockheim zieht um

    Nach Untersuchungen im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) zieht die Kultfigur – seit 2022 unter dem Begriff „Wassergöttin“ gehandelt – nun weiter und wird am 30. Januar offiziell an die Archäologische Staatssammlung (ASM) übergeben.

  • Schmiedewerkzeug aus dem Schönfelder Männergrab
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    Der Goldschmied von Artern

    Westlich von Artern, Kyffhäuserkreis, entsteht ein neues Industriegebiet. Im Vorfeld der Erschließungsarbeiten fanden 2022‒2024 umfangreiche archäologische Untersuchungen auf einer Fläche von insgesamt rund 92 ha durch das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) statt. Dabei wurden über 1300 Befunde dokumentiert.

  • Der Wrackfund am Japsand bei Hallig Hooge.
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    Wrackfund bei Rantum auf Sylt

    Am 12.01.2025 wurde bei Rantum ein Teil eines hölzernen Schiffswracks freigespült. Spaziergänger entdeckten die Überreste am Strand und meldeten den Fund dem Lokalhistoriker Gunter Schröder, der die Information umgehend an das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein weiterleitete.

  • İnönü-Höhle in der Nordtürkei
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    Erste archäologische Beweise vom Volk der Kaškäer in Anatolien ausgegraben

    Bei Ausgrabungen des Fachbereichs Archäologie der Bülent Ecevit Universität Zonguldak wurden in der İnönü-Höhle im Dorf Alacabük im Bezirk Ereğli von Zonguldak in der Nordtürkei Artefakte aus der späten Bronzezeit entdeckt, die mit den Kaškäer, einer untergegangenen anatolischen Gemeinschaft, in Verbindung stehen.

  • Grenzstein von der Ausgrabungsstätte Abel Beth Maacah im Norden Israels
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    Ein neues Kapitel römischer Verwaltung: Erkenntnisse aus einer spätrömischen Inschrift

    Archäologen haben an der Ausgrabungsstätte Abel Beth Maacah im Norden Israels einen seltenen tetrarchischen Grenzstein entdeckt. Der Stein markierte ursprünglich die Landgrenzen im Rahmen der Steuerreformen des römischen Kaisers Diokletian und gibt Einblick in antike Landbesitzverhältnisse, lokale Siedlungsmuster und kaiserliche Verwaltungspraktiken. Die Entdeckung führt außerdem zu zwei bislang unbekannten Ortsnamen und erweitert so unser Verständnis der historischen Geographie und sozioökonomischen Landschaft der Region.

  • Umkleideraum (Apodyterium) Insula 10 der Regio IX von Pompeji
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    Privater Thermenkomplex in Pompeji freigelegt

    In der Insula 10 der Regio IX von Pompeji wurde ein großer Thermenkomplex in einer privaten Domus mit angeschlossenem Bankettsaal freigelegt. Es handelt sich um eine der größten und komplexesten privaten Thermenanlagen, die bisher in pompejanischen Häusern gefunden wurden. In Pompeji gibt es nur wenige andere Beispiele dieser Größe, darunter die Bäder der Praedia di Giulia Felice, die der Casa del Labirinto und die der Villa di Diomede.

  • Fragmentierte Mahlsteine, die zusammen mit einem menschlichen Knochen, Keramikscherben und verkohlten Pflanzenresten als sekundäre Verfüllung in einem ehemaligen Brunnen in Oldenburg LA 77 gefunden wurden.
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    Einblicke in den Speiseplan der Trichterbecherkultur

    Die sog. Trichterbecherkultur (4000-2800 v. u. Z.) repräsentiert in Südskandinavien und Norddeutschland die erste Phase von Menschen, die Ackerbau und Viehzucht betrieben. Die Lebensweise der frühen Bauern ist seit Jahrzehnten Gegenstand der Forschung. Jedoch ist es bis heute ein Rätsel geblieben, welche pflanzlichen Nahrungsmittel sie neben der Basisnahrung Getreide bevorzugt haben, und, welches Produkt aus Getreidekörnern hergestellt wurde.

  • Eine Mantelspange aus der Awarenzeit aus einem Frauengrab in Mödling, Österreich. Bogenschützen wurden mit einem höheren sozialen Status in Verbindung gebracht.
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    Frühmittelalterliche Awaren-Gesellschaft im Wiener Becken - Ostasien trifft auf Europa

    Forschende des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie haben mit einem internationalen Team eine archäogenetische Studie an menschlichen Überresten von mehr als 700 Menschen aus dem frühen Mittelalter durchgeführt. Zwei große Gräberfelder, Mödling und Leobersdorf, wurden in ihrer Gesamtheit genetisch analysiert. Das überraschende Ergebnis war, dass die Individuen aus Leobersdorf überwiegend ostasiatischer Herkunft waren, während die in Mödling Bestatteten überwiegend europäische Vorfahren hatten. Beide Gemeinschaften lebten mindestens sechs Generationen lang nebeneinander.

  • Tätowierungen aus der präkolumbischen Chancay-Kultur an der Küste Perus.
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    Künstlerische Komplexität von Tätowierungen auf 1.200 Jahre alten peruanischen Mumien entdeckt

    Mit Hilfe von Lasern wurden komplizierte Tätowierungen auf peruanischen Mumien der Chancay-Kultur aus der Zeit um 1250 n. Chr. sichtbar gemacht. Die Technik hebt feine Details hervor, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, und bietet Einblicke in die antike Tätowierkunst. Im Rahmen einer Studie wurden etwa 100 Mumien untersucht, wobei der Schwerpunkt auf vier Mumien mit außergewöhnlichen geometrischen Mustern lag.

  • Geschnittene und gebrochene untere Schneidezähne vom Alpenmurmeltier (Marmota marmota) von der Teufelsbrücke
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    Neues Bild der Menschen des Jungpaläolithikums

    Prähistoriker der Universitäten Jena und Neuchâtel (Schweiz) haben altsteinzeitliche Tierknochenfunde, die in den 1970er Jahren in der Nähe des thüringischen Saalfeld ausgegraben wurden, erneut ausgewertet. Die neu gewonnenen Erkenntnisse unterstützen die These, dass in dieser Zeit die Menschen nicht in größeren Camps lebten, von denen aus Jagdexpeditionen starteten und wieder dorthin zurückkehrten, sondern dass sie in kleinen mobilen Gruppen umherzogen und dabei den Spuren der nächsten Beute folgten.

  • Der Schädel aus dem Oktogon in Ephesos wird im Wiener Mikro-CT_Labor mit einer Auflösung von 80 Mikrometern gescannt
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    Kleopatras Schwester bleibt weiterhin verschollenCSI-Methoden zeigen: Schädel aus der Sammlung des Departments für Evolutionäre Anthropologie stammt nicht von Arsinoë IV.

    Ein interdisziplinäres Forschungsteam um den Anthropologen Gerhard Weber von der Universität Wien hat zusammen mit Experten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften einen Schädel untersucht, der 1929 in den Ruinen von Ephesos (Türkei) gefunden wurde. Lange wurde spekuliert, es könnte sich dabei um die Überreste von Arsinoë IV. handeln, der Schwester der berühmten Kleopatra.

  • Übersicht über die Grabungsfläche in Heidelberg-Neuenheim
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    Neue Untersuchungen im römischen Gräberfeld von Heidelberg-Neuenheim

    Im Herbst 2024 wurden bei archäologischen Nachgrabungen im römischen Gräberfeld von Heidelberg-Neuenheim 17 weitere Brand- und Körperbestattungen sowie eine Pferdeniederlegung aus dem 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus entdeckt. Die Funde ergänzen frühere Ergebnisse, nachdem die Fläche bereits 1966 umfassend untersucht wurde.

  • Luftbildaufnahme der Stätte Dmanisis Gora im Kaukasus. Im Vordergrund sind die Ausgrabungen der inneren Festung von 2023 zu sehen.
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    Drohnenkartierung enthüllt Geheimnisse einer "Megafestung" im Kaukasus

    Dr. Nathaniel Erb-Satullo, Dozent für Archäologie am Cranfield Forensic Institute, erforscht seit 2018 gemeinsam mit Dimitri Jachvliani vom Georgischen Nationalmuseum eine "Megafestung" im Kaukasus und hat dabei Details ans Licht gebracht, die unser Verständnis der Stätte verändern und zu einer globalen Neubewertung von Siedlungswachstum und Städtebau in der Antike beitragen.

  • Die Grabungsflächen in HN-Neckargartach aus der Luft betrachtet
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    Römische Fernstraße mit Siedlung und Merkurtempel in Heilbronn-Neckargartach gefunden

    Im Heilbronner Stadtteil Neckargartach wurden bei Rettungsgrabungen eine 500 Meter lange römische Fernstraße und verschiedene Bebauungen gefunden. In einem der Steinbauten kamen zudem Teile einer Merkur-Statue zum Vorschein. Erstmals konnte in Baden-Württemberg ein so langer Straßenabschnitt samt allen dazugehörigen Strukturen untersucht werden.

Titelseiite Antike Welt. Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte 2/2025

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