Antikes Bewässerungsnetz in Mesopotamien entdeckt

Forscher haben in der Region Eridu im Süden Mesopotamiens ein ausgedehntes und gut erhaltenes Netzwerk antiker Bewässerungskanäle freigelegt und damit neues Licht auf frühe landwirtschaftliche Praktiken geworfen.

Überprüfung der Fernerkundungsarbeit vor Ort: A) Drohnenbilder zeigen zwei kleinere Bewässerungskanäle; B und C) Fotos der beiden kleinen Kanäle
Überprüfung der Fernerkundungsarbeit vor Ort: A) Drohnenbilder zeigen zwei kleinere Bewässerungskanäle; B und C) Fotos der beiden kleinen Kanäle© Antiquity (2025). DOI: 10.15184/aqy.2025.19; Autoren

Das Forschungsteam unter der Leitung des Geoarchäologen Jaafar Jotheri entdeckte ein umfangreiches System der Wasserwirtschaft, das bis vor das erste Jahrtausend v. Chr. zurückreicht.Es bietet seltene Einblicke in die Art und Weise, wie antike Bauern vom sechsten Jahrhundert bis zum frühen ersten Jahrtausend v. Chr. ihre Felder mit Hilfe des Euphrat bewässerten.Diese Entdeckung erweitert nicht nur unser Verständnis antiker Bewässerungssysteme, sondern unterstreicht auch den Einfallsreichtum und die Anpassungsfähigkeit der frühen Bauern.

Antike Landschaft 

Die Region Eridu in der Nähe von Basra im heutigen Irak blieb aufgrund einer Veränderung des Euphratverlaufs im frühen ersten Jahrtausend v. Chr. jahrhundertelang unberührt.Dadurch blieb das Gebiet trocken und unbewohnt, wodurch die antike Landschaft erhalten blieb – im Gegensatz zu anderen Teilen Mesopotamiens, wo ältere Bewässerungssysteme unter neueren Kanälen oder Flusssedimenten begraben wurden. 

Durch die Kombination von geologischen Karten, Satellitenbildern, Drohnenfotografie und Feldarbeit identifizierten Forscher über 200 Hauptkanäle, die direkt mit dem antiken Euphrat verbunden waren. Darüber hinaus wurden über 4.000 kleinere Zweigkanäle kartiert, die mit über 700 Bauernhöfen verbunden sind.

Fortgeschrittene Techniken 

Dieses komplexe Bewässerungsnetz spiegelt die fortgeschrittenen Fähigkeiten der mesopotamischen Bauern im alten Mexiko im Bereich des Wassermanagements wider, die die natürliche Landschaft zu ihrem Vorteil nutzten. Die hohen Flussdämme ermöglichten dem Wasser, durch die Schwerkraft in die umliegenden Felder zu fließen, während Brüche in den Deichen, sogenannte Gletscherspalten, dabei halfen, das Wasser über die Überschwemmungsebene zu verteilen. Diese Techniken ermöglichten den Bauern den Anbau von Feldfrüchten auf beiden Seiten des Flusses, auch wenn die Landwirtschaft auf der Nordseite stärker ausgeprägt war.

Jahrhunderte altes Wissen ans Licht gebracht 

Die Studie beleuchtet auch, wie sich das Bewässerungssystem im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat. Die Instandhaltung der Kanäle erforderte einen erheblichen Arbeitsaufwand und viel Fachwissen, was darauf schließen lässt, dass unterschiedliche Teile des Netzwerks wahrscheinlich zu unterschiedlichen Zeiten genutzt wurden. 

Ziel weiterer Forschungen ist die Datierung jedes einzelnen Kanals, um die Veränderungen der landwirtschaftlichen Praktiken im Laufe der Zeit besser zu verstehen. Ein Vergleich der Kanalentwürfe mit Beschreibungen aus antiken Keilschrifttexten könnte noch mehr Einblicke in die landwirtschaftliche Bewirtschaftung in Mesopotamien liefern.

Meldung Durham University

Originalpublikation:

Jotheri J, Rokan M, Al-Ghanim A, Rayne L, de Gruchy M, Alabdan R. Identifying the preserved network of irrigation canals in the Eridu region, southern Mesopotamia. Antiquity. Published online 2025:1-7. doi:10.15184/aqy.2025.19

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