Eine Siedlung durch die Jahrhunderte in Ladelund

Von April 2024 bis Februar 2025 wurde in Ladelund, auf der Fläche des geplanten Baugebietes „Auf den Toften“, eine spannende archäologische Ausgrabung durchgeführt. Auf den 2,8 Hektar entdeckten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein beeindruckende Siedlungsspuren aus drei verschiedenen Epochen. Von der Bronzezeit bis in die Wikingerzeit.

Ein Blick auf eine Grabungsfläche in Ladelund.
Ein Blick auf eine Grabungsfläche in Ladelund.© ALSH

Die ältesten Befunde stammen aus der jüngeren Bronzezeit: Ein Haus sowie eine große, mit Holz verstärkte Grube, auf deren Verfüllung ein Schalenstein lag. Aus der Römischen Kaiserzeit konnten am östlichen Rand der Untersuchungsfläche mehrere Hausgrundrisse und Gruben freigelegt werden. Sie bildeten vermutlich den westlichen Rand einer Siedlung, die sich größtenteils unter der heutigen Lagerhalle einer Zimmerei und der Feuerwache fortsetzt.

Der größte Teil der Befunde gehörte jedoch zu einer wikingerzeitlichen Siedlung aus dem 10. Jahrhundert. Die vielen, sich überlagernden Hausgrundrisse lassen darauf schließen, dass die Siedlung über eine längere Zeit hinweg bewohnt war. Besonders spannend: Es wurden ca. 20 Grubenhäuser untersucht, kleine, in den Boden eingetiefte Gebäude, die überwiegend als Werkstätten genutzt wurden.

Eines der vielen Grubenhäuser in Ladelund
Eines der vielen Grubenhäuser in Ladelund ALSH

Ein besonderes Highlight der Grabung war ein außergewöhnlich gut erhaltenes Grubenhaus mit einer 5 m langen Einstiegsrampe, die in eine Art Vorhof führte. Im Inneren fanden sich nicht nur die typischen Spuren der Textilverarbeitung und ein Heizofen, sondern auch Hinweise auf eine Schmiede. Eine recht gut erhaltene Esse, ein Ambossstein und zahlreiche Eisennieten deuten darauf hin, dass hier ein Handwerker tätig war. Doch das war nicht alles: Glas- und Bergkristallperlen sowie ein aufgerolltes Stück Golddraht lassen vermuten, dass hier sogar ein Goldschmied arbeitete. Auch im Norden der Siedlung wurde eine weitere Schmiede entdeckt, deren Gebäude sich gut nachvollziehen ließ. Schlackenfunde in einer Grube deuten darauf hin, dass hier sogar Glas hergestellt wurde.

Die Ausgrabungen belegen, dass die Siedlung von Ladelund in der Wikingerzeit eine bedeutende Rolle spielte. Die Fülle an außergewöhnlichen Funden und die hohe Konzentration an Handwerksbetrieben machen sie zu einem einzigartigen Zeugnis vergangener Zeiten.

Meldung Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein

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