Die gemeinsame ägyptisch-japanische archäologische Mission legte im Ostteil von Sakkara Gräber, Mastabas und Grabstätten aus der 2., 3. und 18. Dynastie frei und führte zu einer Neudefinition der bekannten Ausdehnung der Nekropole. Die Funde zeigen, dass sich die Nekropole weiter nach Norden erstreckt als bisher angenommen. Dies ist von besonderer Bedeutung, da es bestätigt, dass Sakkara auch während des Neuen Reiches als Begräbnisstätte genutzt wurde, insbesondere nachdem Memphis nach der Vertreibung der Hyksos den Status als Hauptstadt Ägyptens wiedererlangt hatte.
Das Archäologenteam identifizierte zwei aus Lehmziegeln errichtete Mastabas und zwei in den Fels gehauene Gräber. Eines der Gräber am Nordrand des Sakkara-Plateaus besteht aus einem Oberbau und einem mit Kalksteinblöcken verschlossenen Grabschacht, der in die Grabkammer führt.
Eine weitere Mastaba in der Nähe des Felshanges besteht aus Lehmziegeln mit einem rechteckigen Schaft in der Mitte. In der Nähe dieses Bereiches wurden mehrere Artefakte gefunden, darunter eine ägyptische Alabasterschale und ein massives zylindrisches Gefäß, das wahrscheinlich aus der späten 2. oder frühen 3. Dynastie stammt.
Neben den Funden aus den pharaonischen Dynastien arbeitete die japanische Mission unter der Leitung von Dr. Nozomu Kawai auch an der Restaurierung und Reinigung griechisch-römischer Katakomben, die in früheren Saisons entdeckt worden waren. Dabei wurden mumifizierte menschliche Überreste, Grabmodelle aus Terrakotta, Fragmente von Statuetten der Göttinnen Isis und Aphrodite sowie Teile von Holzsärgen und Tongefäßen geborgen.
Die Mastaba des königlichen Arztes "Teti Nebfu"
Im Süden der archäologischen Stätte von Sakkara, wo sich die Gräber hochrangiger Staatsmänner aus der Zeit des Alten Reiches befinden, entdeckte die gemeinsame französisch-schweizerische Ausgrabungsmission eine Lehmziegelterrasse mit einer imaginären Tür mit deutlichen Inschriften und Zeichnungen, die einem Arzt namens „Teti-nebfu“ gehörte, der während der Regierungszeit von König Pepi II. lebte. Er trug eine Reihe von Titeln, die mit seinen hohen Ämtern zusammenhingen, darunter Chefarzt des Palastes und Priester der Göttin Serket.
Das Innere des Grabes ist mit aufwendigen Schnitzereien von Bestattungsszenen, einer bemalten Scheintür und einem Steinsarkophag mit der Inschrift des Namens Teti Nebfu und seiner Titel geschmückt.
Nach Angaben des Ministeriums für Tourismus und Altertümer sind die Mauern des Grabes trotz der Hinweise auf Plünderungen in der Antike noch intakt und bieten einen seltenen Einblick in das Alltagsleben und die kulturellen Praktiken des Alten Reiches Ägyptens.
Meldungen Ministerium für Tourismus und Altertümer Ägyptens