Pfostenstandspuren und Gruben belegen den Standort einer bronze- bis früheisenzeitlichen Siedlung (2. Jahrtausend bis erste Hälfte 1. Jahrtausend v. Chr.). Zu den Funden zählen Keramik, darunter ein Gefäß mit Bodenmarke, Silices (Feuersteine) und eine Bernsteinperle, die selten im Zusammenhang mit Siedlungsgrabungen überliefert ist.
Im 9./10. Jh. n. Chr. entstand im Bereich eines Quellteiches ein Gehöft, von dem Wohn- und Speichergebäude sowie Öfen, vermutlich Backöfen oder Darren, zeugen. Für die Geschichte des Grabfeldes spektakulär ist die überraschende Entdeckung einer kleinen Saalkirche mit eingezogenem Rechteckchor, deren Gründung in das frühe Mittelalter zurückreichen könnte. Putzreste mit roter Bemalung zeugen von der einstigen Innenausstattung. Eine Holzkohleschicht im Chorbereich deutet darauf hin, dass die Kirche im Laufe ihres Bestehens einem Brand zum Opfer gefallen ist. Zwei Münzen des Bistums Würzburg datieren das Brandereignis in die Zeit um 1200. Südthüringen gehörte im Mittelalter zum Bistum Würzburg und zum Archidiakonat Mellrichstadt.
Unter den Funden befindet sich neben zahlreichen Eisenobjekten und einem verzierten Bronzeblech auch ein seltenes, vollständig erhaltenes spätmittelalterliches Pilgerzeichen. Es zeigt den gekreuzigten Jesus mit einer Krone und stammt aus dem 14. Jh. Um die genaue Herkunft des Pilgerzeichens zu klären, bedarf es weiterer Forschungen. Im Umfeld des Kirchenbaus wurden mehrere nach christlichem Ritus ost-westlich ausgerichtete, vermutlich beigabenlose Körpergräber entdeckt, darunter auch Kindergräber. Der genaue Zeitpunkt und die Umstände der Weihe der Kirche sowie ihr Patrozinium sind noch ungeklärt. Im Spätmittelalter befand sich an dieser Stelle die 1340 erstmals erwähnte Siedlung Aroldshausen, die erst im 20. Jh. aufgelassen wurde.
Meldung Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Thüringen