Ursprünglich war die Struktur mit Huarango-Bäumen und Büschen bewachsen, doch später kamen Steinmauern mit mindestens drei übereinander liegenden Plattformen und großen „huancas“ (senkrechten Steinen) zum Vorschein, die die Ecken des Gebäudes markierten. Das viereckige Bauwerk verfügt über eine zentrale Treppe, die den Zugang zur Spitze ermöglicht. Die „Huancas“ hatten nicht nur eine strukturelle, sondern auch eine symbolische Funktion und unterstrichen die zeremonielle Bedeutung des Ortes.
Die Stätte umfasst 12 öffentliche oder zeremonielle Gebäude, die über die Hügel verteilt sind und von einem Hauptgebäude mit einem abgesenkten kreisförmigen Platz dominiert werden. Darüber hinaus wurden am Rand Wohngebiete identifiziert, die auf ein kleines Stadtzentrum von 38,59 ha mit öffentlichen und privaten Funktionen schließen lassen.
Diese Bauten wurden von der Caral-Zivilisation, eine der ältesten und fortschrittlichsten Zivilisationen des alten Perus, errichtet, die im im Supe-Tal von etwa 3000 bis 1800 v. Chr. blühte. In jedem Gebäude lassen sich mehrere Bauphasen mit unterschiedlichen Techniken, Materialien, Grundrissen, Raumnutzungen, Dekorationen und architektonischen Elementen erkennen, die für die jeweilige Epoche charakteristisch sind.
Neben den architektonischen Funden in Chupacigarro ist einer der bemerkenswertesten Funde eine Geoglyphe, die einen Profilkopf im Sechín-Stil darstellt und nur von einem bestimmten Aussichtspunkt aus zu sehen ist.
Chupacigarro befand sich in einer strategischen Lage in Bezug auf die Beziehungen zu den Bewohnern des unteren Supe-Tals und der Huaura-Küste, die Meeresprodukte lieferten. Die Bewohner hatten direkten Zugang zu Auenwäldern, Quellen, Steinbrüchen und Feldern.
Meldung Ministerium für Kultur Peru