Auf dem Gelände, das nun als Wohngebiet ausgewiesen werden soll, waren bisher keine Spuren einer baulichen Nutzung erkennbar. Ausgrabungen ergaben jedoch, dass 45 Holzpfosten im Abstand von etwa zwei Metern auf einem Kreis von etwa 30 Metern Durchmesser standen. Auch innerhalb des Kreises wurden Pfostenspuren gefunden, so dass das Bauwerk mindestens 80 Pfosten besessen haben muss.
Der Holzkreis liegt in einer rituellen Landschaft, die zwei Kilometer nordwestlich einen der wenigen bereits bekannten Holzhöfe Dänemarks, ein bedeutendes Gräberfeld mit Grabhügeln aus der Jungsteinzeit sowie mehrere Siedlungen aus derselben Zeit umfasst. Dieser Kontext erhöht die Bedeutung des Fundes und deutet auf ein komplexes und vernetztes rituelles und soziales Umfeld in der Umgebung von Stenildgaard, Vesthimmerland.
„Es ist ein außergewöhnlicher Fund“, sagt Sidsel Wåhlin, Museumskuratorin im Vesthimmerlands Museum. „Der Holzkreis gibt uns wertvolle Einblicke in Rituale und soziale Strukturen aus der späten Steinzeit/frühen Bronzezeit. Wie bei Stonehenge in England wurden die Pfosten auf einer Achse platziert, die der Sonnenwende folgte. Die Ausgrabungen zeigen weiterhin, dass die Anlage renoviert und erweitert wurde."
Meldung vesthimmerlandmuseum
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