Unter der Leitung der griechischen Archäologin Dr. Panagiota Galiatsatou und der schwedischen Spezialisten Prof. Ann-Louise Schallin und Dr. Niklas Eriksson untersuchte das Team den Meeresboden in einem Schlüsselbereich des antiken Hafens.
Die Arbeiten konzentrierten sich auf den nordwestlichen Rand einer versunkenen künstlichen Plattform, ein Gebiet, das früheren Studien zufolge noch viel von seiner ursprünglichen Form bewahrt hat. Auf einer Fläche von 16 Quadratmetern setzten die Archäologen hochauflösende Photogrammetrie ein, um die gefundenen strukturellen Überreste und Materialien im Detail zu dokumentieren.
Die Ergebnisse bestätigen die Existenz bedeutender architektonischer Überreste, die Teil der antiken Hafeninfrastruktur waren. Es wurden zahlreiche Steine und Fragmente von Baumaterialien gefunden, die auf einen teilweisen Einsturz der Struktur im Laufe der Zeit hindeuten. Zu den bemerkenswertesten Funden gehören die Ostraka von Amphoren, die in den Steinstrukturen gefunden wurden, und ein zerbrochenes Keramikgefäß in der Grabungsfläche „Sektor 4A“.
Diese Keramikfragmente könnten wichtige Hinweise für die Datierung des versunkenen Hafens liefern. Es wird vermutet, dass die Überreste zu Gegenständen gehören, die entweder während des Betriebs der Anlage benutzt wurden, oder zu Gegenständen, die nach der Aufgabe des Hafens zurückgelassen wurden.
Asini hat eine ununterbrochene Besiedlungsgeschichte, die bis in prähistorische Zeiten zurückreicht, was es schwierig macht, das genaue Datum der Anlage des künstlichen Hafens zu bestimmen. Die neuen Erkenntnisse stützen jedoch die Hypothese, dass diese Infrastruktur für den Seehandel in verschiedenen historischen Epochen von entscheidender Bedeutung war. Frühere Ausgrabungen in den Jahren 2021 und 2022 hatten bereits auf die enorme Größe des Hafens hingewiesen und gezeigt, dass die Hauptstruktur aus einer großen künstlichen Plattform im seichten Wasser bestand, mit Hinweisen auf Räume oder Gebäude, die auf eine multifunktionale Nutzung über den reinen Handel hinaus schließen lassen.
Die Ergebnisse der Grabungskampagne 2024 werden in Fachzeitschriften für Archäologie und Meereskunde, u. a. in der Zeitschrift Opuscula veröffentlicht werden. Es wird erwartet, dass die Funde von Asini wichtige Informationen über den antiken Seehandel und den Bau von Hafenanlagen liefern und unser Verständnis darüber erweitern, wie antike Zivilisationen mit ihrer maritimen Umwelt interagierten.
Die Ausgrabungsstätte von Asini könnte in Zukunft weitere Erkenntnisse über die Komplexität antiker Handelsnetzwerke und den architektonischen Einfallsreichtum vergangener Gesellschaften liefern und damit die anhaltende Bedeutung dieses versunkenen Hafens im reichen historischen Gefüge des Mittelmeerraumes unterstreichen.
Meldung Ministerium für Kultur Griechenland
Weitere Informationen zum Projekt auf der Seite des Schwedischen Instituts in Athen