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Nach der Entdeckung erster Silbererzvorkommen entstanden im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts im Erzgebirge überall dort Bergbausiedlungen und Bergstädte, wo sich reiche Erzlagerstätten fanden. Diese wurden entweder neu gegründet oder entwickelten sich aus beziehungsweise parallel zu bereits bestehenden agrarischen Siedlungen. Die Bergstadt Dippoldiswalde, etwa 20 km westlich von Dresden gelegen, geht auf ein solches Waldhufendorf zurück, das nur wenige Jahre zuvor von bäuerlichen Siedlern im Auenbereich der Weißeritz gegründet worden war. Als auf den gegenüberliegenden Talhängen reiche Silbererzgänge gefunden wurden, entstand dort spätestens um 1170/1180 zunächst eine weitläufige Bergbausiedlung, wobei aufgrund bergrechtlicher Freiheiten keine Rücksicht auf bereits vorhandene Felder oder Acker genommen wurde. Mit dem wirtschaftlichen Niedergang des Edelmetallbergbaus fielen in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in ganz Mitteleuropa die meisten dieser auf den Wirtschaftsfaktor Bergbau fokussierten Standorte wüst. Dippoldiswalde, das „Tor des Osterzgebirges“ hatte sich da bereits zu einem Nahmarktort weiterentwickelt, der die Dörfer in der Umgebung und im Osterzgebirge versorgte.