Antike Welt. Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte 3/2024

Heft 3/2024Vernetztes Afrika

Inhalt
1. Auflage 2024
Bestellnummer: Z910033
Erscheinungstermin PDF: 2024
Bestellnummer PDF: D102589

Über diese Ausgabe

Editorial

Methoden der Archäologie

Titelthema

  • Ausgrabungen in Tié, Tschad, einem Zentrum des Kanem-Bornu-Reichs.
    Plus S. 8-10

    Knotenpunkte und GrenzenForschungen zum vernetzten Afrika

    Das DFG-Schwerpunktprogramm «Entangled Africa» des Deutschen Archäologischen Instituts widmet sich in Kooperation mit Partnerinstitutionen aus Deutschland und verschiedenen afrikanischen Ländern der archäologischen Erforschung des zweitgrößten Kontinents unserer Erde und legt dabei einen Fokus auf bisher weniger beachtete Epochen und Regionen.

  • Rinderherden der Savanne, wie diese im Kordofan, sind auf ergiebige Weideflächen und ein enges Netz von Wasserstellen angewiesen.
    Plus S. 11-16

    Wirtschaftsformen der SavanneNeben- und Miteinander verschiedener Lebensweisen

    Afrikas Savannen sind geprägt von einem Nebeneinander unterschiedlicher Versorgungsstrategien, sozialer Organisationen und Siedlungsformen. Mobilität und Flexibilität der Menschen, die ihn bewohnen, kennzeichnen diesen Lebensraum. Durch die Ergebnisse verschiedener Disziplinen der Altertumsforschung zeigen sich hier nachhaltige Formen der Landnutzung in Trockengebieten, die teils seit Jahrtausenden Bestand haben.

  • Nahezu vollständig versandete Oase in der Sahara.
    Plus S. 17-19

    Knotenpunkt OaseLeben und Wirtschaften in der Sahara

    Die Oasen des Sahararaums sind wichtige Rückzugsräume für Mensch, Tier und Pflanze in einer sonst unwirtlichen Umgebung. Trotz der fortwährenden Gefahr, durch Umweltveränderungen auszutrocknen, wurden sie immer wirtschaftlich genutzt. Mittels der Analyse von Pflanzenresten aus verschiedenen Oasen zeigen sich der Beginn der intensiven Kultivierung heimischer Arten sowie die Verbreitung fremder Fruchtpflanzen in Nordafrika durch den Menschen.

  • Keramikproduktion in Kansmana, Mali.
    Plus S. 20-23

    Der mittlere NigerlaufEin Gunstraum für Innovation

    Der mittlere Nigerlauf, im heutigen Mali, ist von hoher kultureller und sprachlicher Diversität geprägt. Trotzdem bildete sich hier im 1. Jt. n. Chr. ein großer, von intensivem Austausch geprägter Wirtschafts- und Kulturraum. Hier entstanden urbane Zentren und Großreiche sowie ein reger Fernhandel.

  • Christlicher Fundplatz am Jebel al-Ain.
    Plus S. 24-29

    Transfer von Waren und IdeenKordofan als Wegekreuz

    Die Region Kordofan im Westen der heutigen Republik Sudan stellt eine alte Kulturlandschaft dar, die in mehrfacher Hinsicht als Übergangs- und Kontaktzone fungierte. Hier können etwa die Verbreitung des Christentums von Norden her kommend und Viehtriebrouten, die entlegene Orte in der westlichen Wüste mit dem Nil verbinden, nachgezeichnet werden.

  • Aufgelassene Flurrelikte (Raised Fields) unbekannten Alters im saisonalen Überschwemmungsbereich (Republik Kongo).
    Plus S. 30-34

    WaldweltenwandelMensch und Natur im Kongobecken

    Seit dem 1. Jt. v. Chr. besiedeln sesshafte Gesellschaften die äquatorialen Regenwälder Zentralafrikas. Ihre Vorfahren waren zugewandert – mit Sprachen, Nahrungsmitteln, Kenntnissen und Kulturpraktiken aus anderen Regionen Afrikas. Woher und warum diese Menschen kamen, wovon sie lebten, welche naturräumlichen Gegebenheiten sie vorfanden und wie diese sich im Laufe der Zeit änderten, ist Gegenstand aktueller Forschung.

Museumsinsel Berlin

Themenpanorama

  • Zeichnerische Rekonstruktion der Weinkelter von Tell el-Burak.
    Plus S. 41-51

    Jenseits von Purpur und ElfenbeinNeue Perspektiven auf die Wirtschaft des phönizischen Kernlands in der späten Eisen- und Perserzeit

    Die phönizische Wirtschaft soll, einem weit verbreiteten und anerkannten Narrativ zufolge, durch Handel und Kunsthandwerk geprägt gewesen sein. Die Phönizier hätten die daraus erwirtschafteten Profite für Nahrungsmittelimporte genutzt, die ein Mangel an Anbauflächen im Kernland notwendig gemacht hätten. Aktuelle Forschungsergebnisse stellen dies infrage und eröffnen neue Perspektiven auf die phönizische Wirtschaft, deren Rückgrat – entgegen den gängigen Annahmen – vermutlich die Landwirtschaft bildete.

  • Auswahl von Proben der Red Lustrous Wheel-made Ware für die archäometrischen Analysen im Grabungshaus von Boğazköy.
    Plus S. 52-61

    Geschichte schreiben mit Chemie und MineralogieArchäometrische Forschungen zur hethiterzeitlichen Keramik

    Die Geschichte des spätbronzezeitlichen Hethiterreichs wird hauptsächlich durch Tausende von Keilschrifttafeln aus Anatolien und anderen Orten rekonstruiert. Obwohl naturwissenschaftliche Methoden allmählich an Bedeutung gewinnen, bleiben archäometrische Untersuchungen an Keramik eine Ausnahme in der hethitischen Archäologie. Dennoch zeigen einige Beispiele, dass solche Forschungsansätze wichtige historische Fragen klären können.

  • Ibrahim Elias Géjou in Paris, ca. 1920.
    Plus S. 64-68

    Im Schatten der GroßenIbrahim Elias Géjou

    Der dritte Artikel der Reihe «Im Schatten der Großen» stellt Ibrahim Elias Géjou, einen irakischen Antiquitätenhändler vor, der Objekte aus dem antiken Westasien und mittelalterliche Manuskripte an Sammler, Museen und Kunsthändler in ganz Europa und Nordamerika verkaufte. Die Geschichte Géjous zeigt, wie auch einheimische Gemeinschaften unentwirrbar in die Netze des Schmuggels und internationalen Antiquitätenhandels verwickelt waren.

  • Der junge Caligula in Farbe: moderne Rekonstruktion anhand antiker Vorlage.
    Plus S. 69-75

    Caliguals «ungeheuerliche» VerwandlungWie ein junger Kaiser den Charakter des römischen Kaisertums ändern wollte

    Zusammen mit Nero gilt Caligula als Inbegriff des von Wahnsinn befallenen Kaisers, der sich in Bluträusche, Grausamkeiten, sexuelle Abnormalitäten und Tyrannei erging und in dessen Umfeld kein Familienangehöriger, Senator oder Militär sicher war. Der Versuch, Caligula Wahnsinn zu unterstellen, ist keine rein moderne Erfindung: Schon antike Quellenautoren wussten sich nicht anders zu helfen, als Caligula «Irrsinn» oder einen «verwirrten Geist» anzudichten.

  • Ausschnitt Alexander der Große und Seleukos I. Nikator aus dem Alexandermosaik.
    Plus S. 76-83

    Ein Sieger in NotDas Alexandermosaik im Museo Archeologico Nazionale Napoli

    Das Alexandermosaik hält den bestimmten Moment fest, in dem Alexander der Große in der Entscheidungsschlacht bei Gaugamela am 1. Oktober des Jahres 331 v. Chr. auf den Großkönig Dareios III. von Persien trifft. Dieser steht hoch aufragend auf seinem Streitwagen, den der Wagenlenker schon gewendet hat, um ihn aus der Gefahrenzone zu bringen. Altertumswissenschaftler beschreiben Alexander im Mosaikgemälde als Sieger – doch zeigen genaue Betrachtungen seine verzweifelte Situation.

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