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Antike Welt. Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte 2/2023

Heft 2/2023Die Neohethiter

Inhalt

Die Staaten, die als neohethitisch bezeichnet werden, waren luwische und aramäische Regionalzentren der Eisenzeit, die in den südöstlichen Teilen der modernen Türkei und den nordwestlichen Teilen des modernen Syriens lagen und in der Antike als Länder Hatti und Aram bekannt waren. Zeitlich sind sie durch das Ende des hethitischen Großreiches im 12. Jh. v. Chr. und das Assyrische Reich im 8. Jh. v. Chr. eingegrenzt. Sie zeichnen sich durch Mehrsprachigkeit aus (luwisch, phönizisch, aramäisch), die sich in mehrsprachigen (bilinguischen) Inschriften ausdrückt.
Neue Forschungen zu den Neohethitern bzw. Späthethitern, wie sie auch genannt werden, liefern Einblicke in eine außergewöhnliche Kultur, die bislang im Schatten anderer Reiche stand, in den letzten Jahren aber immer mehr in den Fokus der Altertumswissenschaften gerückt ist.

Die Beiträge zum Titelthema:

GESCHICHTE DER NEOHETHITISCHEN FÜRSTENTÜMER – Luwier und Aramäer zwischen Erbe, Innovation und Anpassung
Am Ende der Bronzezeit entstand ein Kulturraum, der aufgrund seiner Nähe zum hethitischen Erbe als «neohethitisch» bezeichnet wird. Im Laufe der Zeit entwickelten die Neohethiter jedoch eigene künstlerische Ausdrucksweisen.

NEOHETHITER – Handwerk, Steinbearbeitung, Ikonographie
Obwohl im 19. Jh. als «primitiv und naiv» bezeichnet und in ihrer Bedeutung unterschätzt, ist heute klar, dass die neohethitisches Kultur die neuassyrische Handwerkskunst beeinflusste.

VERSCHIEDENE GOTTHEITEN, GEMEINSAME KULTUR – Neoethische Religion
Der Kulturraum der Neohethiter weist eine vielfältige Götterwelt auf. Die Autoren stellen einige der Hauptgottheiten und Kultpraktiken vor.

NEOHETHITISCHE SPRACHDENKMÄLER – Hieroglypheninschriften und Alphabettexte
Die Autoren geben einen Einblick in die Vielzahl der Inschriften, die in unterschiedlichen Sprachen und Schriften geschrieben sind.

AUF STEIN FESTGEHALTEN UND IN MEGABYTES ERFASST – Verteilung neoethischer Steindenkmäler in Südanatolien und der Nordlevante

Südanatolien und die Nordlevante weisen eine hohe Dichte an Steindenkmälern auf. Mit Hilfe von einer Datenbank wird die Verteilung dieser Denkmäler nun sichtbar.

Außerdem im Heft:

NEUE ENTWICKLUNGEN IN DER ARCHÄOLOGISCHEN MUSEUMSLANDSCHAFT IN ROM UND LATIUM
Das Drugstore Museum an der Via Portuense und die musealisierte Fläche in der Metrostation San Giovanni TEIL 3
Im vorerst letzten Teil der Reihe stellt der Autor zwei eher ungewöhnliche Museen in Rom vor.

DIE ITALIENREISE DES FÜRSTEN FRANZ VON ANHALT DESSAU 1765–1766
Zu den Spuren, die sein Besuch der Golfregion im Gartenreich von Dessau-Wörlitz hinterließ
TEIL 1
Die Grand Tour, die Fürst Franz von Anhalt Dessau unternahm, spiegelt sich auch in dem von ihm in Auftrag gegebenen Gartenreich.

BUNT BEMALT – Ein neu entdeckter Grabbau der Römerzeit aus Ägypten
2022 fanden Archäologen in Tuna el-Gebel ein bemaltes Grabhaus, das zu den frühesten römischen Bauten auf dem Friedhof gehört. Die Autorinnen berichten von der Entdeckung.

DER SONNE ENTGEGEN – Neue Forschungen im Heiligtum der grossen Göttin von Idalion auf Zypern
Der Autor bietet einen Einblick in die jüngsten Erkenntnisse aus der Ausgrabung auf der östlichen Akropolis von Idalion, die durch ein neues Forschungsprojekt ermöglicht wird.