Tiere spielten im Leben der Menschen schon immer eine Rolle. Umso weniger verwundert die Themenvielfalt im 16. Band der Reihe Documenta Archaeobiologiae, einer Festschrift zum 65. Geburtstag des Archäozoologen Prof. Joris Peters. Hier finden sich neben Hommagen an Peters 25 Essays zu bio- und zooarchäologischer Forschung.
In dieser Festschrift lesen wir uns durch Einblicke von Archäozoologen sowie -biologen, Archäologen und Historikern von Europa bis nach Ägypten. Die Beiträge behandeln unter anderem Darstellungen von Tieren auf Artefakten, welche kunsthistorisch sowie naturwissenschaftlich aufgearbeitet wurden. Auch die Domestizierung und Verbreitung von Nutztieren und das weiterbestehende Jagen und Sammeln wird thematisiert. Medizinische Fragestellungen lassen sich ebenfalls in dieser Festschrift finden. Von der Aufarbeitung von Keramikfunden bis zu der Analyse von Tierknochen im Bestattungskontext können sich Leserinnen und Leser hier ein Bild vergangener Mensch-Tier-Beziehungen machen.
Trotz der Vielfalt der Beiträge geht an Tiefe nichts verloren, alle Essays bieten einen übersichtlichen und ausreichend tiefgehenden Überblick der behandelten Themen, ohne ausschweifend zu werden. Allerdings muss erwähnt werden, dass die Essays nicht thematisch sortiert sind, dementsprechend könnte es auf Lesende etwas chaotisch wirken, da sie beispielsweise einen Text über Fuchsdarstellungen in Göbekli Tepe lesen und dann direkt zu einem Beitrag über mittelalterliche, tiermedizinische Rezepte in Europa gelangen. Dies tut allerdings der Qualität und dem Informationsgehalt der Essays keinen Abbruch. Wer sich also recht tiefgehend mit einer Vielzahl an bio- und zooarchäologischen Fragestellungen auseinandersetzen möchte, dem kann das mit dieser Festschrift gelingen.