Der neue Kulturreiseführer des Philologen Kurt Roeske nimmt uns mit auf die Urlaubsinsel Kos. Denn die Insel hat mehr zu bieten als Strand und Meer. Sie führt uns auch zu den Ursprüngen der Medizin. So befand sich auf Kos ein Asklepieion, d. h. ein Heiligtum des Heilgottes Asklepios, und der wohl bekannteste Spross der Insel ist der Arzt Hippokrates, dessen Eid sich Mediziner bis heute verpflichtet fühlen.
Nach einer Einführung in die Geschichte der Insel lernt der Leser zunächst die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Kos kennen. Im Kapitel über das Asklepieion geht es dann um den mythologischen Hintergrund zu Asklepios, bevor Roeske einen Rundgang durch die archäologischen Überreste unternimmt und dem Leser anhand von antiken Quellen den dortigen Kultbetrieb näherbringt. Anschließend geht der Autor auf antike Heilmethoden und heilende Götter bis hin zu den Wunderheilungen Christi und einiger Heiligen ein sowie auf die Entwicklung der methodischen Medizin bis in die Moderne. Ein eigenes Kapitel widmet er dann Hippokrates, der als Begründer der empirisch-wissenschaftlichen Medizin gilt. So ist seine Vorgehensweise mit Anamnese, Diagnose und Prognose bis heute wichtiger Bestandteil ärztlicher Praxis.
Zum Schluss nimmt uns Roeske mit auf einen Tagesausflug nach Patmos, wo er ausführlich auf die dort entstandene Apokalypse, ihren Verfasser Johannes und das über dessen Grab im 11. Jh. errichtete «Kloster des Heiligen Johannes des Theologen» eingeht. Auch in diesem Buch über Kos und Patmos lässt Roeske die Vergangenheit durch zahlreiche schriftliche Zeugnisse lebendig werden – ein Merkmal, das den besonderen Reiz seiner kulturhistorischen Reiseführer ausmacht.