Vor gut 25 Jahren stellte das Germanische Nationalmuseum Nürnberg am Beispiel des Gräberfelds von Westheim, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, »die ersten Franken in Franken« vor. Dieses Jahr veranschaulicht das Knauf-Museum Iphofen die Zeit, »als Franken fränkisch wurde«. Zu dieser Ausstellung ist ein handliches, schön bebildertes Begleitbuch erschienen, in dem mehrere Autorinnen und Autoren verschiedene Aspekte der Ursprünge Frankens beleuchten. Leider lässt sich aber anhand der Publikation nicht beurteilen, welche Objekte in der Ausstellung zu sehen sind. Der Begriff »fränkisch« umfasst in der Iphofener Ausstellung nicht nur – wie sonst üblich – die merowingischen Franken, sondern auch ihre Nachfolger, die Karolinger, und geht damit über den im Untertitel genannten Zeitraum hinaus. Die Ausstellung will aber auch dem Unterschied zwischen Franken und Altbayern, der bis heute erkennbar ist, nachgehen. Dieser wird mit der unterschiedlichen Herkunft und Prägung der frühmittelalterlichen Stämme erklärt, die die jeweiligen Gebiete besiedelten. Neben Grabfunden werden – immer noch selten – gut ausgegrabene Siedlungen mit ihrem Fundgut vorgestellt. Weitere Beiträge widmen sich der Religion, der Speisebeigabe und der Kunst. So entsteht ein lesenswerter Überblick über die siedlungshistorische Entwicklung einer Landschaft, die erstmals 1053 in einer Urkunde des salischen Kaisers Heinrich III. »Franconia« genannt wird.