Althistoriker Stanley M. Burstein untersucht ein 1300 Jahre altes Thema: die »Beziehungen« in Afro-Eurasien aus globaler Perspektive. Der Niedergang der großen Reiche der Bronzezeit in Ost und West führte zu Migrationen und Kriegen in ganz Afro-Eurasien. In den zentralasiatischen Steppen wurde der Krieg nun zu Pferde geführt, was die Nomaden zu Gründern von Stammesverbänden und riesigen Imperien machte. Gleichzeitig entstanden neue künstlerische und intellektuelle Bewegungen, darunter jene des Sokrates, des Konfuzius und die Lehren des Buddha. Dieser verstärkte literarische Austausch, so Burstein, ermöglichte es Menschen aus den verschiedensten sozialen Schichten der Antike, wie dem griechischen Soldaten Xenophon, dem indischen Kaiser Ashoka, dem römischen Kaiser Marcus Aurelius und Frauen wie der Dichterin Sappho, der christlichen Märtyrerin Perpetua und der Gelehrten Ban Zhao, literarische Werke zu schaffen. Dies führte zu engen globalen Beziehungen in einer Zeit, die durch eine zunehmende politische, wirtschaftliche und kulturelle Interaktion in ganz Afro-Eurasien gekennzeichnet war, sowie zur Ablösung vieler kleinerer Reiche durch einige wenige Großreiche wie das Römische, das Sassanische und das Chinesische Reich Jin, die im 3. Jh. n.Chr. zusammen mehr als die Hälfte der damaligen Weltbevölkerung beherrschten. Burstein gelingt es mit diesem großartigen Werk auf wenigen Seiten einen guten Überblick über die Geschichte zu geben, aber auch einen schwer zugänglichen historischen Stoff einfach und leicht zu vermitteln.
| Jesper Tae Jensen