Obgleich ihr Name von einer der wichtigsten elbischen Burgen der Karolingerzeit herührt, wird die Freie und Hansestadt Hamburg landläufigerseits nicht unbedingt mit bahnbrechenden Ergebnissen der Burgenarchäologie in Verbindung gebracht. Zu Unrecht, wie sich aus dem Inhalt des hier besprochenen Begleitbandes zu einer Sonderausstellung ergibt, die vom 25. November 2021 bis zum 17. April 2022 im Archäologischen Museum Hamburg zu sehen ist. Dass die respektable Hamburger Burgenforschung bisher im Schatten anderer, mit der Rolle Hamburgs als Handels- und Hafenstadt in Verbindung stehender Ausgrabungsergebnisse stand, mag vor allem am obertägigen Fehlen entsprechend sichtbarer Zeugnisse des mittelalterlichen Befestigungswesens liegen. Dabei hat die Elbmetropole neben der namengebenden Hammaburg, deren Standort bis heute kontrovers diskutiert wird, mit nicht weniger als 13 untersuchten Objekten eine regelrechte Burgenlandschaft zu bieten, worauf auch der Plural im Titel der Veröffentlichung und der gleichnamigen Sonderausstellung hinweist. Die mehr als 60 originell überschriebenen Beiträge des Ausstellungsbegleitbandes werden dieser bisher noch kaum bekannten Rolle Hamburgs in all ihren Facetten gerecht. Damit ist eine gelungene, reich bebilderte burgenkundliche Publikation entstanden, in der vor allem die eindrucksvollen Illustrationen von Roland Warzecha, die das Hamburg des 11. und 12. Jahrhunderts detailgetreu darstellen, auch Lust auf den Ausstellungsbesuch machen.