Transsilvanien und Siebenbürgen sind den meisten Zeitgenossen geläufig (nicht nur wegen des Grafen Dracula), aber wer weiß schon etwas über Rumänien in der Antike und die Daker? Man liest auch nur selten etwas über das Land im Karpatenbogen, das als »Rumänien« erst seit gut einem Jahrhundert besteht. Umso erfreulicher ist es, dass Kai Brodersen sich nun dieses Themas umfassend angenommen hat.
Nach einer allgemeinen Einführung in die Quellenlage beleuchtet Brodersen zunächst die Jahrhunderte vor den Römern, als die Daker Begegnungen mit Griechen, Persern und Makedonen hatten. Schriftzeugnisse der Daker sind nicht bekannt und so sind wir auf griechische und römische Berichte angewiesen. Die erste Erwähnung der Daker findet sich bei Caesar in seinem Gallischen Krieg (6,25,2). Sie sollen »gleichsprachig« mit den Geten sein, hält Strabon fest (Geographie 7,3,10).
Im Hauptteil des Buches geht es um Daker und Römer, ausgehend von Augustus bis Aurelian mit besonderem Schwerpunkt auf den Kriegen der Jahre 101/102 und 105/106, über die die Trajanssäule eindrucksvoll und detailreich Zeugnis gibt. Der Krieg endete mit der Selbsttötung des dakischen Königs Decebal und der Schaffung der römischen Provinz.
Der Band überzeugt vor allem durch zahlreiche in den Text integrierte Inschriften wie etwa Militärdiplome und Berichte griechischer und römischer Autoren, die Brodersen entsprechend interpretiert. Sie verleihen dem Band eine lesenswerte Lebendigkeit.
| Peter Kracht