Das Danewerk in Schleswig-Holstein ist ein Befestigungssystem, das wohl im 5. Jh. errichtet und über Wikingerzeit und Mittelalter bis in die Neuzeit genutzt und umgebaut wurde.
Die Autoren thematisieren den Aufbau des Bauwerks, seine Funktionen, u.a. als Grenze, und seine bewegte Geschichte im deutsch-dänischen Raum: Während vieles aus der Frühzeit der Anlage im Dunkeln bleibt, basieren die Kapitel über die Bauphasen auf archäologischen Ergebnissen, wobei auch neue Grabungen berücksichtigt werden. Dabei wird das Danewerk nicht nur in frühgeschichtliche Kontexte eingebettet, sondern auch seine neuzeitlichen und modernen Bedeutungen thematisiert: sowohl die mit diesem verbundenen Mythen als auch militärische Nutzungen z.B. im Deutsch-Dänischen Krieg und im Zweiten Weltkrieg.
Heute steht das Denkmal aber für ein grenzübergreifendes Erbe – seit 2018 ist es sogar Weltkulturerbe.
Besonders hervorzuheben sind die kompakten, informativen Texte und die umfangreiche Bebilderung mit Karten, Rekonstruktionen und Fotos von Funden bzw. Wallabschnitten. Stellenweise ist der Forschungsstand sehr knapp präsentiert – was in einem Überblickswerk vertretbar ist –, die für das Danewerk relevante und neue Literatur ist aber berücksichtigt. Einige Fehler und der mitunter umgangssprachliche Schreibstil ändern nichts daran, dass das Buch gerade fachfremden Lesern und Leserinnen einen breiten Überblick zum Danewerk und eine anregende Lektüre bietet.
| Tobias Schade