Das Römische Reich ist nicht zu Unrecht ein beliebes, wenn nicht sogar das beliebteste Thema heutiger Geschichtsbücher. Umso verwunderlicher ist es, wie wenig Wissen über den Alltag der Römer die Universitäten verlässt.
Durch die im wahrsten Sinne des Wortes lexikonartige Organisation nach Schlagworten ist das vorliegende Buch ein kurzweiliger Reisebegleiter, der dazu einlädt, etwas über das konkrete Alltagsleben der antiken Römer zu erfahren. Dabei wird nicht nur mit hartnäckigen Klischees über das »dekadente« Rom aufgeräumt, sondern auf solider Quellengrundlage ein buntes Bild des Altertums gezeichnet.
Während einige Artikel aufgrund ihrer gebotenen Kürze und teils sehr komplexer Inhalte (Schlagwort: Ämterlaufbahn) etwas schwer verständlich sind, hält sich das Buch größtenteils an das auf dem Klappentext gegebene Versprechen, vor allem unterhalten und erst an zweiter Stelle bilden zu wollen. Durch die geschickt gewählte Sprache fällt es nicht schwer, den durchgehenden Gedankenfäden eines Artikels zu folgen. Diese werden hervorragend ergänzt durch zahlreiche Abbildungen und farbig hervorgehobene Schlüsselbegriffe, die den Lesefluss leiten, ohne aufdringlich zu wirken.
Nicht nur Neueinsteigern und jüngeren Lesern kann das »Römerlexikon« die Welt der Antike eröffnen. Auch erfahrene (Hobby-)Historiker werden auf den aktuellen Stand der Forschung gebracht, erfahren, wieso der weltgewandte Römer morgens in seinen Schuh spuckt, bevor er ihn anzieht, und was genau die Finessen und Tücken der Toga definiert.