»Noah pflanzte einen Weinberg. Das war das Erste, was er nach der Sintflut tat, und vermutlich hatte er einen Drink auch bitter nötig.« Ein Buch über Trunkenheit sollte nicht aus trockenen Texten bestehen. Und in dieser Hinsicht könnte es dafür kaum einen geeigneteren Autoren geben als Mark Forsyth. Mit viel Witz hat der britische Schriftsteller und studierte Linguist es geschafft, die Kulturgeschichte der Trunkenheit auf durchweg unterhaltsame Weise vorzustellen. Kurzweilig wird das Buch nicht nur durch viele originelle Ansätze und noch mehr unerschütterlichen Humor, mit dem der Autor auf das Trinkverhalten in unterschiedlichen Epochen und Kulturen eingeht, sondern auch durch interessante Thesen, die in der gegenwärtigen Forschung zur historischen Bedeutung des Alkohols diskutiert werden. Dazu gehört die Theorie, dass die Menschen nicht der Nahrung, sondern des Alkohols wegen begannen, Ackerbau zu betreiben, wofür sie eine Vielzahl guter Gründe hatten: Alkohol versorgte den Menschen mit Vitamin B, konnte gelagert werden, reinigte Wasser von gefährlichen Bakterien usw.
So lustig zu lesen die Ausdrucksweise des Autors auch ist, wirkt sie in manchen Absätzen allzu flapsig und umgangssprachlich. Anhand solcher Passagen zeigt sich, wie teilweise schwierig, wenn nicht unmöglich es ist, lässigen Humor und Wortwitz, der in der Originalsprache funktioniert, treffsicher ins Deutsche zu übersetzen. Eine unterhaltsame Einführung ist dem Autor wie auch der Übersetzung mit diesem Buch dennoch gelungen.