Die Dürre in diesem Sommer führte uns auf tragische Weise vor Augen, wie unersetzlich die Flüsse als Ökosysteme für unsere Natur sind. Ihre Rolle für Zivilisationen der Vergangenheit war nicht minder bedeutend, im Gegenteil: In den frühen Hochkulturen bis in die römische Kaiserzeit und Spätantike spielten Flüsse eine ganz zentrale Rolle für den Alltag, die Politik, aber auch die Religion, wie uns die Autoren dieses Sammelbandes zeigen. Flüsse dienten als Verkehrs- und Handelswege und sicherten darüber hinaus als natürliche Grenzen Territorien ab. Zugleich aber brachten sie Gefahren mit sich und waren in der ihnen auferlegten Versorgungsfunktion sehr unberechenbar, wenn sie beispielsweise austrockneten, ihren Lauf veränderten oder über ihre Ufer traten. Diese Eigenschaften machten sie einerseits zu göttlichen Wesen, die in verschiedensten Mythen eingebunden wurden, andererseits zu furchteinflößenden Naturgewalten, die es zu zähmen galt. In verschiedenen Beiträgen beleuchten die Autoren die schriftlichen Quellen und archäologischen Spuren zu den Flüssen und Flusslandschaften der antiken Welt. Zugleich zeigen sie dem Leser, auf welche Weise die Menschen der Antike ihre Eindrücke und Erfahrungen zu den Flüssen, ihre Achtung aber auch ihre Angst verarbeiteten: Sie stellten die Flüsse etwa auf Gemmen und Münzen dar, verewigten sie in Form von Skulpturen oder beschrieben sie in Dichtungen. Ein reich illustriertes Werk mit spannenden Perspektiven auf Euphrat, Nil und Co.