Die Erfindung des Puzzolanbetons im 1. Jh. v.Chr. hob den römischen Hafenbau in eine neue Dimension. Der auch unter Wasser abbindende Werkstoff erlaubte den Bau größerer und besser vor den Launen des Meeres sowie unter anderem auch vor Piraten geschützter Anlagen und stärkte die Infrastruktur des Reiches erheblich, was einen deutlichen Aufschwung des Handels zur Folge hatte. Der vorliegende Band setzt chronologisch mit der Entwicklung dieses sogenannten »Unterwasserbetons« ein und legt seinen Schwerpunkt von diesem Zeitpunkt bis zum Ende des Jh. n.Chr. Bewusst hat man sich hierbei auf den Hafenbau und die dazugehörigen Anlagen konzentriert und den Schiffsbau dafür ausgeklammert.
Den Autoren ist es gelungen, die nicht selten komplexen Sachverhalte allgemeinverständlich darzustellen, wozu sich auch die zahlreichen oft großformatig abgebildeten Rekonstruktionszeichnungen als äußerst hilfreich erweisen. Eine große Stärke des Buches ist zudem, dass man sich darum bemüht hat, für Probleme, für welche uns die Lösungen der Römer nicht bekannt sind, plausible Ansätze zu finden. Zitate antiker Textstellen, beispielsweise von Vitruv, Plinius dem Jüngeren oder Strabon, bringen dem Leser den Kenntnisstand der Antike näher und machen deutlich, dass einige der römischen Errungenschaften auch die damaligen Menschen in Staunen versetzten. Das Werk ist jedem, der sich für römische Häfen bzw. Bautechnik interessiert, wärmstens zu empfehlen.
| Martin Dietrich