Der Titel »Im Feld« beschreibt bereits treffend, wie der Ausgangspunkt des Fachs Archäologie aussieht. Natürlich existieren Unterkategorien, doch liefern erst die Ausgrabungen jene Objekte, die es hinterher bis ins kleinste Detail zu analysieren gilt.
Schon das Vorwort von Anna Ockert und Holger Kieburg lässt ein jedes Grabungsherz höher schlagen. Nahezu liebevoll beschreiben sie unter Zuhilfenahme eines Schnappschusses aus Kreta, dass Ausgraben v.a. eines ist – Teamwork. Jedes der insgesamt 22 Kapitel widmet sich einer Ausgrabung, verteilt über die ganze Welt. Dabei berichten die Ausgräber von ganz individuellen und privaten Einblicken. Ziel des Ganzen ist es, mit Klischees aufzuräumen, die der »Populärkultur entspringen«.
Ein großes Plus stellen sowohl das Inhaltsverzeichnis für die geografische Verortung sowie die große Übersichtskarte zu Anfang dar, in der alle behandelten Fundstellen verzeichnet sind.
Alle Kapitel sind sorgfältig gewählt und geben den Grabungsalltag ebenso humorvoll wie präzise wider. Dass Archäologie mehr als nur »Buddeln« bedeutet, zieht sich wie ein roter Faden durch die Publikation. Um die Wichtigkeit von Teamarbeit zu verdeutlichen, findet sich am Ende eines jeden Kapitels ein kleiner Infokasten mit Angaben zur Anzahl der Mitarbeiter, der Leitung im Feld uvm. Besonders charmant abgerundet wird das Buch durch teils sehr persönliche Fotografien, wie sie in wissenschaftlichen Publikationen nicht zu finden sind. Grabungsfernweh ist beim Lesen garantiert!
| Johanna Plath