Warum sollten Geschichtslehrende mit ihren Schulklassen Museen besuchen? Dieser Frage geht der Autor in sechs Kapiteln nach und richtet sich damit primär an Pädagoginnen und Pädagogen.
In den ersten Kapiteln beschreibt Hartung die Geschichte, Funktion und Organisation von Museen und zeigt ihre Besonderheiten auf. Dabei betont er die Verwandtschaft zwischen den Institutionen Schule und Museum, die er als »ungleiche Schwestern« bezeichnet. Kapitel fünf stellt unterschiedliche Ansätze musealer Kommunikation vor und hebt dabei besonders den intentionalen Charakter von Ausstellungen durch die Kuratoren hervor. Nach einem umfassenden Theorieteil führt der Autor den Leser im sechsten Kapitel an ein Praxisbeispiel heran, welches er selbst als Exkursion im Archäologischen Park Römerkastell Saalburg durchgeführt hat.
Der Autor differenziert nicht zwischen historischen und archäologischen Museen. Ohne es explizit zu formulieren, fasst er Archäologiemuseen unter die Geschichtsmuseen. Dabei wäre es eine spannende Möglichkeit gewesen, Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede im Vermittlungspotenzial beider Museumskategorien aufzuzeigen. Nichtsdestotrotz greifen die angesprochenen Aspekte auch für Archäologiemuseen – wie sein Praxisbeispiel zeigt – und lassen sich auf einen Geschichtsunterricht anwenden.
Insgesamt ist die Monografie eine gelungene Orientierung für Lehrkräfte, die bislang noch keinen Museumsbesuch organisiert haben und sich fragen, wie sich ein solcher sinnbringend in den eigenen Unterricht einflechten lässt.