Die Zeit der Punischen Kriege wirbelte die Kräfteverhältnisse im gesamten Mittelmeerraum des 3. und 2. Jh. v.Chr. gehörig durcheinander und führte somit zu einem tiefen Einschnitt in der Geschichte. Am Ende der Auseinandersetzungen war die etablierte nordafrikanische Seemacht Karthago vollständig vernichtet. Die Beseitigung dieses mächtigen Feindes stellte eine wichtige Basis für den schnellen Aufstieg des Römischen Reiches dar. Jedoch nicht nur die beiden Kontrahenten erlebten damals wahrlich »schwarze Tage« – fast die gesamte Mittelmeerwelt wurde mehr oder weniger direkt in den Konflikt hineingezogen. Ferner blieb Karthago zu dieser Zeit nicht das einzige Reich, das dem aufkommenden römischen Expansionsdrang zum Opfer fiel. Michael Sommer umreißt die Punischen Kriege folgerichtig in einem größeren Kontext, ohne jedoch die eigentliche Thematik unnötig weit zu verlassen.
Die Schilderung der Auseinandersetzungen zwischen Rom und Karthago ist dem Autor umfassend und in einem angenehm zu lesenden Stil äußerst gut gelungen. Auf die Vorgeschichte der Kontrahenten sowie die Voraussetzungen in der betroffenen Region wird ebenso eingegangen wie auf die Zeiten zwischen den Kriegen. Als sehr aufschlussreich für unsere Kenntnis der Punischen Kriege erweist sich das Kapitel zu den Quellen am Beginn des Buches. Ein Orts- und ein Personenregister stehen am Bandende als nützliche Hilfsmittel zur Verfügung.
| Martin Dietrich